Wasser ist lebenswichtig, das lernen wir bereits als Kinder. Gedanken machen wir uns über etwas Selbstverständliches wie regelmäßiges Trinken oder saubere Wäsche jedoch nicht wirklich. Aber anders als in Deutschland, haben schon heute mehr als 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
In vielen Ländern gefährden Faktoren wie der Klimawandel und strukturelle Armut den Zugang zu Wasser und medizinischer Grundversorgung akut. So auch in Pakistan, einem Land, in dem sich humedica seit 2010 mit der lokalen Partnerorganisation PAK Mission Society (PMS) für die Ärmsten einsetzt

Adeel Rhemat, Geschäftsführer und Gründer von PMS, sieht in den strategischen Langzeitprogrammen seiner Organisation enormes Potenzial: „Im Jahr 2005 wurde die Pak Mission Society mit dem Ziel gegründet, schwer erreichbare und benachteiligte Menschen und Orte in Pakistan, vor allem in akuten Katastrophen, zu unterstützen. Das Kernthema jedoch, die Strategie, die PMS mit ganzem Herzen verfolgt, ist die heranwachsenden Generationen in eine mündige und fähige Gesellschaft zu wandeln, die zu handeln und sich selbst zu helfen weiß.“
Zukünftige Generationen schützen und ausbilden
Den Kindern und Jugendlichen der Randregionen bietet PMS auf diese Weise vielfältige Einsatz- und Arbeitsmöglichkeiten in ihren Schwerpunkten Wasser, Sanitär und Hygiene, Katastrophenschutz, Umwelt, Jugend- und Führungsentwicklung sowie kirchliches Engagement an. Ein weiterer, wichtiger Fokus der pakistanischen Organisation liegt auf sozialem Zusammenhalt und der Gleichberechtigung der Frau.
Zusammen mit unserem Pakistan-Partner Pak Mission Society konnte humedica so zwar mehr als 10.000 Menschen nachhaltig helfen, in einem Land mit 215 Millionen Einwohnern bleibt dies jedoch nur der buchstäbliche Tropfen auf dem bereits viel zu heißen Stein
Wasser ist Menschenrecht, Wasserholen ist Frauensache
Übernutzung der Wasserressourcen, Wasserverschmutzung, Bevölkerungswachstum und die Erderwärmung: All das sorgt gleichzeitig dafür, dass unser wertvollstes Gut stetig knapper wird. Viele Pakistaner beziehen darüber hinaus Wasser aus Flüssen, Kanälen und anderen ungeschützten Entnahmestellen. Da keine Sanitäranlagen zur Verfügung stehen, müssen viele ihre Notdurft im Freien verrichten. Durchfallerkrankungen, gefährliche Infektionen und eine hohe Sterblichkeit sind traurige Realität.
Zudem sind Wasserholen und die damit verbunden, teilweise gefährlichen kilometerweiten Fußmärsche Frauensache. Nicht selten kommt es hierbei zu gewaltvollen Übergriffen. Fehlende sanitäre Einrichtungen und die Tabuisierung von Menstruationshygiene halten viele Mädchen zusätzlich davon ab, die Schule zu besuchen. Ein Problem, dem sich PMS mit seiner langfristigen Projektarbeit anhand von Schulungen, Aufklärung und Hygienemaßnahmen gezielt stellt.

Am Ende der Kräfte: Pakistan steckt knietief in der Wasserkrise
Naturkatastrophen und der Klimawandel treffen Pakistan aktuell härter als jedes andere Land der Welt. Der ohnehin geschwächter Himalaya-Anrainer ist stark von der drastischen Wasserknappheit infolge der voranschreitenden Gletscherschmelze betroffen. Die Bevölkerung leidet schwer unter den zunehmenden Dürren und Überflutungen und ist diesen zudem oftmals schutzlos ausgeliefert. Geeignete Präventionsmaßnahmen und Notfallpläne gibt es so gut wie nie. „Gemeinsam mit PMS setzt sich humedica seit vielen Jahren dafür ein, gerade die Bevölkerung in schwer zugänglichen Regionen auf unvermeidbare Katastrophen vorzubereiten und gezielt vorzusorgen.
Für die Menschen in den ländlichen Distrikten sind unsere vereinten Kräfte besonders wichtig“, weiß humedica-Vorständin Heinke Rauscher. 2018 lernte sie die Kollegen von PMS persönlich kennen, während sie das Land als Teil einer Wirtschaftsdelegation besuchte.
Hilfe zur Selbsthilfe für ein gesünderes Leben
Oft reichen kleine Veränderungen, um Großes zu bewirken. So stellte PMS zusammen mit humedica die Versorgung vieler schwer zugänglicher Gemeinden Pakistans mit sauberem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygienemaßnahmen sicher. Durch die Installation von Handpumpen, Trinkwasserfiltern und Brunnen sowie durch Schulungen und spezielle Trainings, etwa im Bereich Landwirtschaft oder Hygiene, kann den Menschen in den entlegenen Gebieten langfristig geholfen werden.

In Rajanpur und Marhoma beispielsweise erhielten die Menschen dank der Arbeit von PMS Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der 59-jährige Alam aus Marhoma erinnert sich noch genau an die prekären Zustände: „Früher haben wir das Wasser aus dem Kanal getrunken, doch das war verschmutzt. Viele Kinder wurden deshalb krank, manche sind gestorben.
Die Helfer kamen dann mit speziellen Trinkwasserfiltern in unser Dorf.“ Alam ist heute sehr stolz auf die Schulungen durch PMS: „Wir lernten nicht nur, wie man die Filter nutzt, sondern auch wie man sie montiert und repariert.

Auch die 37 Jahre alte Zarina und ihre Familie aus dem Bezirk Rajanpur ist unserem Projektpartner PMS dankbar, denn die Installation von einfachen Handpumpen entspannten die Lebensbedingungen in ihrem Dorf maßgeblich. Heute freut sich die junge Frau über die Erleichterungen im Alltag: „Die Handpumpen haben vieles im Dorf verbessert. Die Kinder werden jetzt weniger krank. Wir können dieses Wasser zum Bau von Latrinen und zum Pflanzen von Gemüse und Bäumen nutzen.“
Mit Ihrer Spende tragen Sie maßgeblich zu unserer Hilfe und der Zusammenarbeit mit Pak Mission Society bei. Vielen Dank