
Zu Besuch bei den philippinischen Ureinwohnern in Simbahan
Es scheint eine internationale Gesetzmäßigkeit zu sein, dass die Eingeborenen eines Landes auch dessen ärmste Bewohner ausmachen. Ein paar hundert Meter von unserem heutigen Einsatzort Simbahan leben die „Agda“, die Ureinwohner der philippinischen Inseln. Sie sind die Bevölkerung, die schon vor der spanischen Kolonialisierung auf den Philippinen lebte.
Obwohl die Fahrt sehr kurz war, hatte ich das Gefühl, noch einige Stufen tiefer auf der Armutsleiter anzukommen. Vom Aussehen her hätte ich die Bevölkerung hier eher mit Afrika assoziiert als mit Bewohnern eines asiatischen Landes.

Die kleinen, spärlichen Holzhütten wurden stark vom Taifun mitgenommen, die Schule zerstört, viele Ziegen gingen verloren. Keines der Kinder hat je eine Zahnbürste gesehen. Die öffentliche Schule der Gegend können sie nicht besuchen, „weil sie von den lokalen Kindern schikaniert werden und Angst vor ihnen haben“ - so Sozialarbeiterin Elvie Gabalfin.
In den 1990er Jahren wurden alle ursprünglichen Bewohner von Borokzero in einem Massaker getötet. Das Militär wollte die Rebellen der Gegend bekämpfen und befahl der Bevölkerung zu gehen. Da die Agda davon nichts wussten, blieben sie in ihren Häusern, wurden für Rebellen gehalten und das ganze Dorf vom Militär umgebracht. Daher rührt der Name des seit kurzem wieder bestehenden Dorfes „Borok - Zero“ - von Null an.
Ein Vater bittet uns, sein Baby zu adoptieren. Gestern ist die Mutter an den Folgen der Geburt vor zwei Monaten gestorben. Die Beerdigung kann er nicht bezahlen.

Eine Stunde nach unserer Ankunft kommt das halbe Dorf zu unserer medizinischen Station. Die Großmutter bringt das zwei Monate alte Baby zu uns.
Es ist unterernährt, da Milchpulver nur spärlich verwendet wird, und hat Durchfall, weil es zu viel Wasser trinkt. Deswegen leidet es zusätzlich an einer starken Hautinfektion, die sich allerdings auch auf den Mangel an Hygiene-Artikeln zurückführen lässt.
All das können wir behandeln. Für seine Mutter sind wir jedoch zwei Tage zu spät gekommen.
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