
Philippinen: Hilfe nach Taifun Kai Tak
Ende des Jahres 2017 zogen mehrere massive Unwetter über die Philippinen hinweg – und erreichten am 16. Dezember mit dem starken Taifun Kai Tak (Urduja) ihren traurigen Höhepunkt.
Besonders die Inselprovinz Biliran wurde schwer getroffen. Der weiche vulkanische Boden hielt den heftigen Winden und Regengüssen nicht lange stand: Es kam zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen, die allein auf Biliran 42 Menschenleben forderten. Farmen, Häuser, Straßen und Brücken wurden weggespült. Tausende wurden obdachlos, der Strom fiel aus und die Versorgung mit Lebensmitteln konnte nicht mehr sichergestellt werden.

Auch auf Samar, besonders in der Provinz Northern Samar, wurden ganze Städte durch den Sturm von der Außenwelt abgeschnitten, standen teilweise bis zu zwei Wochen unter Wasser.

Aufgrund dieser schlimmen Situation entschied sich humedica dazu, die Hilfsmaßnahmen unseres langjährigen Partners PHILRADS mit einer Soforthilfe in Höhe von 50.000 Euro zu unterstützen. PHILRADS machte sich sofort auf den Weg in die betroffenen Regionen, um dort dringend benötigte Hilfsgüter zu verteilen. Die Gebiete liegen jeweils circa sieben Autostunden entfernt von der Stadt Tacloban, in der sich das Hauptquartier der humedica-Partnerorganisation befindet.

Insgesamt konnten mit der Soforthilfe 2.000 Familien erreicht werden. Sie erhielten Reis, Konserven, Nudeln und Mungbohnen. Denn durch die heftigen Regenfälle wurden auch die Reis- und Gemüsefelder überschwemmt, die Hauptnahrungsquellen auf den Philippinen. Zusätzlich wurde Kochgeschirr an die Familien verteilt, die ihren gesamten Hausstand verloren hatten.
Während der Hilfsgüterverteilung in Barangay Lucsoon lernten humedica/PHILRADS-Helfer Zenaida Caliao kennen und waren sehr betroffen von ihrem traurigen Schicksal.

Als der Taifun am Abend des 16. Dezembers 2017 seine volle Stärke entfaltete, begann die 42-jährige Zenaido Caliao gemeinsam mit ihrer Familie und weiteren Familien des Dorfes die Evakuierung. Doch nicht schnell genug: Eine Schlammlawine begrub weite Teile des Dorfes unter sich. So auch das Haus von Zenaido Caliao. Ihr Ehemann, Chikkito Caliao, und eines der sechs Kinder der Familie, die 20-jährige Ivy, wurden von dem Erdrutsch begraben. Die Leiche ihrer Tochter konnte nach einigen Tagen gefunden und begraben werden, der Ehemann wird weiterhin vermisst.
Für die Versorgung ihrer fünf verbliebenen Kinder, das jüngste ist sieben Jahre alt, ist Zenaido nun allein verantwortlich. Auch für den Wiederaufbau ihres Hauses wird sie aufkommen müssen. Derzeit sind Zenaido und ihre Kinder zwar bei Verwandten untergekommen, das ist allerdings nur eine vorübergehende Notlösung. Durch die Unterstützung von PHILRADS und humedica hat Zenaido Lebensmittel und Kochtöpfe bekommen, um ihr die Ernährung ihrer Familie in dieser schwierigen Zeit zu erleichtern.