
Janelles neues Leben
Schnelle, nachhaltige und umfassende Hilfe für möglichst viele Menschen in Not. Mit diesem Ziel vor Augen leisten die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte von humedica seit Jahren weltweite Not- und Katastrophenhilfe. Obwohl dieses Engagement auf die Unterstützung einer großen Anzahl von Menschen abzielt, begegnen die humedica-Einsatzkräfte im Rahmen ihrer Arbeit immer wieder Schicksalen, wo großflächige Hilfsmaßnahmen nicht greifen und die Situation eine individuelle Zuwendung erfordert. Menschen, die sich aufgrund mangelnder Ressourcen oder äußerer Umstände nicht selbst helfen können. In diesen Fällen tritt die humedica-Einzelfallhilfe in Aktion.
Mehrmals im Jahr realisiert humedica diese besondere Art der Hilfe. Maßnahmen, die mitunter über Leben und Tod entscheiden und immer wieder auch das Leben ganzer Gruppen verbessern. Im Rahmen unseres Einzelfallhilfe-Fragebogens, möchten wir Ihnen die Menschen und ihre Situation hinter den aktuellen humedica-Einzelfallhilfen vorstellen.
Heute lernen Sie Janelle aus den Philippinen und ihre Geschichte kennen.
Name und Alter:
Janelle, zwei Jahre
Projektland:
Philippinen
Wie ist die humanitäre Situation im Projektland?
Der Gegensatz zwischen arm und reich auf den Philippinen ist groß. Rund ein Drittel der 100 Millionen Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. An glitzernde Großstädte wie Manila reihen sich riesige Slums, in denen die Menschen in bitterer Armut hausen. Wie so oft leiden Kinder besonders unter dieser Situation, sie leben auf der Straße oder werden Opfer von Gewaltverbrechen.

Gleichzeitig sind die Philippinen immer wieder Ort schwerer Naturkatastrophen wie Taifunen, Vulkanausbrüchen, Erdbeben oder Überschwemmungen. Zuletzt richtete Taifun „Haiyan“ im November 2013 schwerste Zerstörungen im Osten des Landes an und forderte über 6.000 Menschenleben. Seine Konsequenzen sind bis heute deutlich spürbar.
Das Gesundheitssystem des Archipels ist mangelhaft und spiegelt das große Armutsgefälle des Landes wider. Während die reiche Bevölkerung von einer guten Versorgung profitiert, leiden die armen Einwohner unter einer schlechten medizinischen Betreuung. Nur 50 Prozent aller Filipinos haben Zugang zu medizinischer Versorgung.
Unter welchen Umständen lebte Janelle zu Beginn der Einzelfallhilfe?
Janelle lebte mit ihren Eltern und ihrer Schwester auf der philippinischen Insel Leyte, als Taifun „Haiyan“ im November 2013 ihr Haus komplett zerstört und ihrem Vater die Arbeit als Tagelöhner nahm. Aus Verzweiflung zog die Familie in die Hauptstadt Manila, wo sie gemeinsam mit weiteren fünf Personen in einem Zimmer im Slum lebte.
Wegen der schlechten hygienischen Bedingungen verschlimmerte sich der Gesundheitszustand von Janelle, die mit einem Herzfehler zur Welt gekommen ist, dramatisch. Ihre Anomalie resultierte in einer schweren Lungenentzündung mit der sie ins Krankenhaus eingeliefert wird. Doch den Eltern fehlten die nötigen Mittel für die dringende Operation des Herzfehlers.
humedica-Ärzte lernten die Familie bereits während der medizinischen Nothilfe nach dem Taifun kennen und hielten den Kontakt. Als sich die Gesundheit von Janelle massiv verschlechterte und schnelles Handeln gefordert war, wurde Janelle in das Programm für Einzelfallhilfen aufgenommen.
Wie hilft humedica Janelle?
Um Janelles Gesundheitszustand zu verbessern, organisierte und finanzierte humedica umgehend eine Operation zur Behebung ihres Herzfehlers in einer Fachklinik. Nach dem erfolgreichen Eingriff bezog sie gemeinsam mit ihrer Mutter eine angrenzende Wohltätigkeitseinrichtung, wo sie ärztlich überwacht wurde und sich in einem sicheren und hygienischen Umfeld von der Operation erholen konnte. Dort erhielt sie die nötigen Mittel, um sich gesund und ausreichend zu ernähren und schnell wieder neue Kräfte sammeln zu können.
Weil Janelle erst zwei Jahre alt ist und ihr Herz noch weiter wächst, wird sie in einigen Jahren auf eine weitere Operation angewiesen sein. humedica wird Janelle und ihre Familie deshalb weiter begleiten.

Wie lebt Janelle heute?
Gemeinsam mit ihrer Familie konnte Janelle in ihren Heimatort auf der Insel Leyte zurückkehren, wo sie heute gemeinsam mit ihrer Großmutter lebt. Seit einigen Monaten arbeitet Janelles Mutter bei einer Hilfsorganisation und sichert so die Versorgung der Familie.
Die Folgen der Operation hat Janelle ohne Komplikationen überstanden. humedica-Mitarbeiterin Andrea Trautmann konnte sich bei einem persönlichen Besuch von Janelles Gesundheitszustand überzeugen: „Janelle ist ein aufgewecktes und fröhliches Kind. Es ist toll zu sehen, wieviel Energie sie hat und wie gut sie sich entwickelt.“
Das Schicksal von Janelle, wo schnelle Hilfe bisweilen über Leben oder Tod entscheiden kann, ist kein Einzelfall. Um den Betroffenen und ihren Familien zu helfen, engagiert sich humedica immer wieder im Rahmen von Einzelfallhilfen. Bitte unterstützen Sie diese besondere Form der Unterstützung mit einer gezielten Spende und ermöglichen Sie weitere Erfolgsgeschichten, wie die von Janelle. Vielen Dank!