
„Das Schlimmste, was ich in meinem Leben gesehen habe“
Während in deutschen Großstädten wie Köln, Hamburg, München und Berlin Atomkraftgegner für den Ausstieg aus der Atomenergie protestieren, wird im Atomkraftwerk Fukushima I in Japan weiterhin gegen einen möglichen Super-GAU gekämpft. Inzwischen soll auch der angrenzende Pazifik stellenweise radioaktiv verunreinigt sein. Die japanischen Partnerorganisationen von humedica versorgen unterdessen unermüdlich weiterhin die Opfer des zwei Wochen zurückliegenden Erdbebens und dem anschließendem Tsunami.

Mehrere Tonnen mit Nahrungsmitteln und Wasser, Decken und Hygieneartikeln verteilten Helfer der „Living Water Fellowship “-Gemeinde alleine am gestrigen Freitag. Empfänger von zwei Tonnen der Hilfsgüter waren etwa 600 obdachlos gewordene Menschen, die in einer Schule in Ishinomaki Unterschlupf gefunden hatten.
„Dieser Ort war das Schlimmste, was ich in meinem Leben gesehen habe“, berichtet Pastor Rick Justus. „Die Stadt sah aus wie ein Kriegsgebiet. Das Ausmaß der Zerstörung war unbeschreiblich. Die Schule war in der gesamten Stadt das einzige Gebäude, das noch genutzt werden konnte.“
Pastor Rick fällt es merklich schwer, über das Schicksal der Menschen und die Verteilung an diesem Ort der Verwüstung zu sprechen. Aber die Lage ebendieser Kinder, Frauen und Männer zu sehen, welche Opfer der zweifachen Katastrophe wurden, treibt ihn auch an.
„In der Kultur und dem Wesen der Japaner ist es verwurzelt, dass sie sich niemals beschweren würden. Auch wenn ihre Not groß ist, möchten sie niemandem zur Last fallen. Gleichzeitig sind sie diejenigen, die die größte Last auf ihren Schultern tragen. Auch wenn sie nicht klagen, möchten wir ihnen helfen, denn es ist herzzerreißend zu sehen, dass sie alles verloren haben.“, berichtet Pastor Rick bedrückt.
Nachdem er und drei Helfer seiner Gemeinde die mehreren hundert Kinder, Frauen und Männer in der Schule versorgt hatten, fuhren sie zwei weiter nördlich gelegene Örtlichkeiten an, in der die Zerstörung und die Not der Menschen ähnlich groß waren. Es gäbe zwar von der Regierung organisierte Verteilungen von Trinkwasser und Lebensmitteln, aber für viele, insbesondere ältere Menschen, sei der Weg dorthin oft zu weit.

„In vielen kleinen Gemeinden können oder wollen die Frauen und Männer nicht in Auffanglager oder zu Verteilungen der Regierung“, erklärt Pastor Rick. „Für manche ist der Weg zu weit. Andere möchten, auch wenn sie alles verloren haben, in ihrem Heimatdorf bleiben, fühlen sich dem Ort verbunden und wollen nicht auch noch das verlieren. Diese Menschen können wir mit unserer Hilfe erreichen.“
Mit Geldern von humedica können die Verteilungen von Essen, Trinkwasser und Decken gegen die eisige Kälte fortgeführt werden. Orte wie Ishinomaki zeigen auch die Dringlichkeit von langfristiger Unterstützung beim Wiederaufbau. Stehen Sie, liebe Freunde und Förderer von humedica, dabei bitte weiterhin an unserer Seite.
humedica e.V.
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