
Der Libanon und die Herausforderung Flüchtlingshilfe
Sechs Jahre Krieg in Syrien und kein Ende in Sicht. Unsere Zahlen und Fakten geben einen Überblick über das Ausmaß der Flüchtlingskrise im Libanon und zeigen, in welchem Umfang humedica hilft.
Als im Frühjahr 2011 die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen in Syrien entbrannten, flohen tausende Menschen in die nächst gelegenen Länder Türkei, Jordanien, Libanon und Irak. Mit dem folgenden immer größer und länger werdenden Bürgerkrieg wuchs auch die Zahl der geflüchteten Menschen bis heute in historische Höhen: Über fünf Millionen Menschen suchen in den Nachbarländern Schutz vor der Gewalt in ihrer Heimat. Noch einmal sechseinhalb Millionen Syrer sind innerhalb Syriens auf der Flucht.

Besonders schwierig ist das Leben für die Flüchtlinge im Libanon: Bedingt durch die Erfahrungen mit palästinensischen Flüchtlingen, von denen sich seit dem israelischen Unabhängigkeitskrieg der 1940er Jahre knapp eine halbe Million im Land befinden, verbietet der libanesische Staat große, von den Vereinten Nationen koordinierte Camps. Die Folge sind mehrere hundert sogenannter Informal Tented Settlements, in denen ein großer Teil der Flüchtlinge lebt.
Die kleinen, verstreuten Lager entstehen dort, wo sich genügend Platz für einige einfache Unterkünfte aus Holzgerüsten und LKW-Planen bietet. Weil sich Grund und Boden immer wieder auch in privatem Besitz befinden, müssen die Menschen für diese Grundstücke eine monatliche Pacht in Höhe von durchschnittlich 115 US Dollar an die Landbesitzer entrichten. Zu viel für die meisten Familien, deren Mitglieder sich oft nur als Tagelöhner oder Feldarbeiter durchschlagen.
Die fehlende Infrastruktur in den kleinen Siedlungen macht ihre Bewohner außerdem von externer Hilfe abhängig. Ob Wasser, Nahrungsmittel, medizinische Versorgung oder Sanitäranlagen – ohne die Unterstützung von Hilfs- und Nichtregierungsorganisationen wäre der Alltag für die Menschen nur schwer zu bewältigen.
Seit September 2012 leistet humedica medizinische Hilfe im Osten des Landes, nahe der syrischen Grenze. Mit ihren mobilen Kliniken besuchen zwei humedica-Teams jeden Tag ein anderes Lager, wo sie in einem der leergeräumten Zelte die Menschen basismedizinisch Versorgung und schulen. Für Sie haben wir die Zahlen und Fakten zu unserer Hilfe sowie zu den weiteren Herausforderungen der syrischen Flüchtlinge im Libanon im Überblick zusammengestellt:










Fotos: Christoph Jorda, humedica
*Dieser Artikel enthält Zahlen und Fakten des ressortübergreifenden Informationsportals des UNHCR.