
humedica-Mitarbeiterin besucht Klinik in Kollo
Die Republik Niger befindet sich auf dem letzten Platz des Human Developement Index der Vereinten Nationen. Der westafrikanische Wüstenstaat gehört zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Der Großteil der Bevölkerung kämpft mit nur einem Dollar täglich ums Überleben.
Die Zahl der Todesfälle durch Mangel- oder Unterernährung ist erschreckend hoch. Die der geistigen und körperlichen Folgebeschwerden noch viel höher.
Um dieser Problematik entgegenzutreten, eröffnete humedica bereits im Jahr 2009 das Krankenhaus „Complexe de Santé Hosanna" in der stark unterstützungsbedürftigen Stadt Kollo.
Die im Südwesten Nigers liegende Klinik konzentriert sich besonders auf Geburtenhilfe und die medizinische Mutter-Kind-Versorgung. Gesellschaftliche Gruppen, die dort sonst kaum eine Chance auf professionelle Pflege haben.

humedica-Mitarbeiterin Susanne Merkel machte sich Mitte Juni von der Hauptzentrale in Kaufbeuren auf, um dem Land einen der regelmäßigen Besuche abzustatten und kehrte eine Woche später mit ernüchternden Erfahrungen nach Deutschland zurück. Trotz aller Widrigkeiten aber bleibt das humedica-Krankenhaus ein Ort der Hoffnung für tausende Menschen.
Bei ihrer Ankunft waren die Hauptstadt Niamey und die südwestlichen Provinzen Dosso und Tillaberi bereits seit drei Wochen zu großen Teilen ohne Stromversorgung. Ein starker Sturm hatte die Überlandleitungen aus Nigeria zu Fall gebracht und damit nicht nur Regierungsämter, sondern auch eine Vielzahl kleiner Geschäfte, denen der Zugang zu Notstromgeneratoren aufgrund begrenzter Mittel verwehrt ist, weitgehend lahm gelegt.
Bei den Betroffenen wächst nun die Angst vor einer weiteren Rezession der ohnehin massiv geschwächten Wirtschaft. In und um Niamey musste das Wasser aufgrund der heißen Sommertemperaturen zum Teil abgestellt werden. Zwei große Stromturbinen sind wegen der plötzlich großen Belastung durchgebrannt. Die Dunkelheit bei Nacht verschärft die grundsätzlich angespannte Sicherheitslage.
Cherif Chako, Ökonom an der Universität in Niamey prognostiziert umfangreiche Folgen dieser Situation: „Diese Energiekrise wird große Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben. Alle Bereiche sind betroffen: die Produktion, der Handel und der Konsum.“
Auch die humedica-Klinik in Kollo war vom Ausfall betroffen. „Der Strom im Krankenhaus fiel immer wieder über ganze Zeiträume aus und im normalerweise gekühlten Medikamentenlager herrschten zwischenzeitlich um die 34 Grad. Das macht es natürlich schwierig, die derzeitig große Anzahl der Malariaerkrankten angemessen zu versorgen.

Uns wurde gesagt, dass es bis zu sechs Wochen dauern könnte, bis alles wieder funktioniert„ schildert Susanne Merkel. Sie hofft nun auf die potenzielle Spende einer Solaranlage. „Die Klinik benötigt die Möglichkeit, Energie zu speichern. Nur so kann bei einem erneuten Stromausfall - wie gewohnt - weiter behandelt werden.“
Abseits dieser aktuellen Problematik zieht Susanne Merkel jedoch eine positive Bilanz. „Das Ziel meiner Reise war das Projekt und seine Mitarbeiter kennenzulernen. Ich finde es toll, dass die Klinik inzwischen überwiegend von Einheimischen betrieben wird und bin von dem Leistungsvermögen überrascht.“
Seit Eröffnung des „Complexe de Santé Hosanna" konnten bereits um die 75.000 Patienten behandelt werden. Angesichts der wohlwollenden Resonanz unter der nigrischen Bevölkerung ist nun auch eine Vergrößerung der Mutter-Kind-Station in Planung. Der Bau einer neuen Küche ist bereits abgeschlossen und verschaffte dem Kliniktrakt dadurch Platz für zusätzliche Krankenzimmer.
„Ich hoffe, wir können bald mit dem Bau eines neuen Gebäudes beginnen. Zwar werden in unserer Klinik schon viele Frauen und Kinder versorgt, doch es gibt noch immer zahlreiche Menschen, die die medizinische Unterstützung von humedica unbedingt benötigen“ schließt Susanne Merkel.
Die Bevölkerung im Niger leidet nach wie vor unter großer Armut und unzureichender medizinischer Versorgung. Um den Menschen dort weiter zur Seite stehen zu können, sind wir auf Sie angewiesen, liebe Freunde und Förderer. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit im Niger mit einer konkreten Spende und werden Sie Teil unserer Hilfe. Vielen Dank!
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