
Deutscher Botschafter besucht Flüchtlingslager im Bekaa-Tal
Als Nachbar des vom Bürgerkrieg verwüsteten Syrien nimmt der kleine Staat Libanon nach wie vor so viele syrische Flüchtlinge auf, wie kein anderes Land der Welt. Auch die von humedica betreuten Lager sind überfüllt, von Not, Kälte und Unsicherheit geprägt, weshalb die Arbeit der agierenden Hilfsorganisationen hier ein kleines wärmendes Licht im Dunkel bedeutet. Der Deutsche Botschafter Christian Clages bekommt bei einem Besuch einen interessanten Einblick in die Arbeit von humedica.
Seit 2012 unterstützt humedica die Flüchtlinge im Libanon mit medizinischen Einsatzteams und Nahrungsmitteln. Aktuell steht insbesondere die Verteilung von Winterpakten als Schutz gegen die Kälte im Fokus. humedica-Koordinatorin Sabine Rösch kann von ihrem Einsatz mit direkten Eindrücken von der schwierigen Lage dieses Krisengebiets berichten:

„Im zentralen Bekaa-Tal im Osten des Libanons, unweit der syrischen Grenze, betreut humedica zusammen mit dem libanesischen Verein Heart for Lebanon und der amerikanischen Hilfsorganisation Medical Teams International (MTI) syrische Flüchtlinge.
Das Projekt wird derzeit vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland finanziert und zielt insbesondere auf die medizinische Grundversorgung der Menschen ab. Daneben wird in bestimmten Camps einmal monatlich ein Essenspaket verteilt und nun zu Beginn des Winters auch ein sogenanntes Winterkit, das Schutz gegen die Kälte bieten soll. Jede Familie bekommt hierbei wärmende Decken, einen Heizofen sowie eine Ölkanne und monatliche Gutscheine für das begehrte Heizöl.
Rund 350 dieser Pakete wurden bereits verteilt, ein kleines Kontingent wird jedoch noch für die zu erwartenden Neuankömmlinge zurückgehalten, da diese nach beschwerlichen Tagen der Flucht dringend tatsächliche Wärme aber eben auch ein erstes Zeichen des Willkommens benötigen.
Unlängst besuchte der Deutsche Botschafter, Herr Christian Clages zusammen mit zwei Journalistinnen eines der von humedica betreuten Camps im Libanon. Als erst seit August 2013 im Amt stehender Botschafter ist es sein erster Besuch eines syrischen Flüchtlingslagers.
Besonders beeindruckt zeigte er sich davon, wie hier mit einfachsten Mitteln die Grundversorgung der Menschen gewährleistet wird und mit welcher Geduld alle Team-Mitglieder ihren Patienten während der parallel verlaufenden Registrierungen und Untersuchungen, den oftmals vielköpfigen Familien und lauthals schreienden Kleinkindern begegnen. „You need a lot of patience with the patients”, lautete sein bewunderndes Urteil.
Die ganze Angelegenheit findet größtenteils in sehr beengten und häufig nur schlecht ausgeleuchteten Zelten statt, die oftmals der Wohnraum der gesamten Familie sind. Die Mediziner müssen unter diesen Umständen in kurzer Zeit eine klare Diagnose stellen und gegebenenfalls eine mögliche Weiterbehandlung in die Wege leiten, da die Patienten für komplizierte Eingriffe in die lokalen Krankenhäuser verwiesen werden.

Das Lager ist von rotbraunem lehmigen und stellenweise stark aufgeweichtem Boden geprägt und an der Beschaffenheit der darauf stehenden Zelte lässt sich zuweilen ablesen, wie lange deren Bewohner bereits im Libanon sind beziehungsweise auf welche Zeitdauer sie sich einrichten müssen.
Die Qualität reicht dabei von hausartigen Konstruktionen mit betoniertem Boden, hölzerner Dachkonstruktion und Stoffauskleidung, bis hin zu Mittelstangenzelten mit nacktem Erdboden, Wänden aus Plastikfolie und Kaffeesäcken, in denen aufrechtes Stehen kaum möglich ist.
In Anbetracht all dieser Eindrücke hat Herr Clages die Wichtigkeit der Arbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen hervorgehoben und war auch vom Einsatz des humedica-Teams sehr beeindruckt.
Er hofft, dass das Projekt gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt verlängert werden kann und somit das große Leid dieser Menschen, die oftmals nicht nur ihre Heimat, sondern auch all ihr Hab und Gut, Freunde und Familienmitglieder verloren haben, auf diese Weise etwas gelindert werden kann.“
Als eines der größten Krisengebiete der Welt braucht der Libanon in seiner Bereitschaft dem Nachbarland Syrien durch Aufnahme der vielen Flüchtlinge zu helfen seinerseits dringend Hilfe von außen. Von selbst kann der kleine Staat im Nahen Osten die Bedürfnisse der Flüchtlinge unmöglich stemmen.
Mit einer konkreten Spende können Sie Ihren Teil beitragen und die notleidenden Flüchtlinge unterstützen. Vielen herzlichen Dank!
humedica e.V.
Stichwort "Syrische Flüchtlinge"
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