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Äthiopien: Gegen das Ausnutzen der Abhängigkeit

Seit zwei Wochen unterstützt Thomas Adelsberger aus Kassel die Hilfsmaßnahmen von humedica im äthiopischen Flüchtlingscamp in Melkadida. Gemeinsam mit seiner Frau Deborah, die als Kinderärztin das medizinische Einsatzteam verstärkt, wird er für sechs Monate in dem Auffanglager für somalische Flüchtlinge bleiben. In seinem Bericht erzählt Thomas Adelsberger von den Erfahrungen und Eindrücken, die er in den ersten Tagen gesammelt hat:

Seit zwei Wochen unterstützt Thomas Adelsberger aus Kassel die Hilfsmaßnahmen von humedica im äthiopischen Flüchtlingscamp in Melkadida. Gemeinsam mit seiner Frau Deborah, die als Kinderärztin das medizinische Einsatzteam verstärkt, wird er für sechs Monate in dem Auffanglager für somalische Flüchtlinge bleiben. In seinem Bericht erzählt Thomas Adelsberger von den Erfahrungen und Eindrücken, die er in den ersten Tagen gesammelt hat:

„Die somalischen Flüchtlinge erreichen die äthiopischen Camps oft ohne nennenswerten Besitz. Zudem haben sie keine Möglichkeit, sich selbst und ihre Familien zu ernähren. Die Strukturen der Flüchtlingslager im Süden Äthiopiens sind auf die Bedürfnisse der Hilfesuchenden vorbereitet. Daher werden die Flüchtlinge mit Nahrung und Wasser versorgt, erhalten eine Unterkunft und werden gegebenenfalls medizinisch behandelt.

Ebenso ist es im Flüchtlingscamp Melkadida, wo humedica mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland eine Gesundheitsstation betreibt. Nicht nur die 40.000 Bewohner des Flüchtlingscamps erhalten hier eine medizinische Versorgung, auch die ortsansässige äthiopische Bevölkerung kann die Hilfe der humedica-Ärzteteams in Anspruch nehmen.

Diese Unterstützung - in welcher Form auch immer - ist gut, richtig und überlebenswichtig. Sie hat aber auch eine Schattenseite, denn die Flüchtlinge sind existentiell von den Hilfsleistungen der Organisationen abhängig. Somit bietet sich ein guter Nährboden für potentiellen Machtmissbrauch von Seiten der Helfer oder anderer Personen, die über bestimmte Güter verfügen, welche die Flüchtlinge teilweise dringend benötigen.

Vor diesem speziellen Hintergrund und zur Hervorhebung der Werte, für die humedica steht, hat die lokale Partnerorganisation IMC (International Medical Corps) vor kurzem ein Seminar veranstaltet, an dem auch das gesamte humedica-Team in Melkadida teilnahm. Der thematische Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV = Gender Based Violence).

Mit Rollenspielen, Fragerunden, Fallbeispielen und Vorträgen wurde den 28 lokalen und drei internationalen Teammitgliedern die schwierige Lage insbesondere der Frauen verdeutlicht. Aufgrund ihrer existentiellen Abhängigkeit von den bereitgestellten Hilfsgütern können sie zu Opfern sexueller Gewalt werden - vor allem, wenn sie Kinder haben und in ihrer Not alles dafür tun, damit es ihnen verhältnismäßig gut geht. Das eigene Wohl spielt dabei häufig eine untergeordnete Rolle.

Mithilfe des Seminars wurden die humedica-Einsatzkräfte für den speziellen Umgang mit Frauen sensibilisiert, die uns ihr Leid anvertrauen. Darüber hinaus bekamen die Seminarteilnehmer diverse Möglichkeiten der Hilfe aufgezeigt. Auf medizinischem Gebiet werden die Ärzteteams selbst aktiv, doch auch in juristischer Hinsicht kann humedica diesen Frauen dabei behilflich sein, die richtige Anlaufstelle zu finden."

Damit sich humedica auch weiterhin für die Menschen am Horn von Afrika engagieren und einsetzen kann, wird Ihre Hilfe dringend benötigt! Bitte unterstützen Sie die Hilfsmaßnahmen im Flüchtlingslager in Melkadida, wo sich Ärzteteams und Koordinatoren täglich für die Belange bedürftiger Menschen einsetzen, mit einer gezielten Spende.

humedica e. V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Auch mit einer kleinen sms können Sie Großes bewirken: Senden Sie eine Textmitteilung mit Stichwort DOC an die 8 11 90. Von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro direkt in die humedica-Projektarbeit.