
Die Chance auf ein besseres Leben
Im Rahmen ihrer Tätigkeit bei humedica, besuchte Susanne Koch ihre ehemalige Heimat Kenia und zeigte sich einmal mehr tief beeindruckt von der Lebenskraft und Energie der Einheimischen:
„Heute gibt es zum Frühstück Uji, einen nahrhaften Brei aus Maismehl, Wasser, Zucker und etwas Fett. Klingt zwar gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber großartig. Während die Kinder essen, setzte ich mich zu den Frauen. Raba, eine der Mütter, nutzt diese Chance, um mir von ihrem Leben und ihren Hoffnungen für die Zukunft zu erzählen.

Der Alltag ist für die Frauen hier sehr anstrengend. Sie bauen die Häuser, besorgen das Feuerholz, holen das Wasser, bekommen die Kinder und müssen ihre Familien versorgen und bekochen. Den ganzen Morgen konnte ich beobachten, wie die Frauen Wasser aus einem von humedica finanzierten Bohrloch geschleppt haben.
Gerade in den Trockenzeiten schaffen es viele von ihnen hier in Tawakal nicht, ihren Kindern genug Essen zu geben, deshalb ist die Dankbarkeit gegenüber dem New Life Home Trust und humedica sehr groß. Raba hat fünf Kinder, die sie mir stolz zeigt. Ihre jüngste Tochter hat keine Angst vor mir und lässt mich sie sogar auf den Arm nehmen. All das erzählt sie mir in ihrem gebrochenen Swahili, das sie bei ihren Besuchen auf dem Markt gelernt hat.
Raba ist eine der Frauen, die sich wünscht weiter zu lernen. Sie freut sich, dass ihre Kinder die Chance bekommen, die sie nie hatte. Gleichzeitig hofft Raba, dass es in Zukunft auch möglich sein wird, Unterricht für Frauen und Männer anzubieten, damit auch sie lesen und schreiben lernen und besser für ihre Familie sorgen können.
Während ich unter dem Baum sitze und sowohl den Anliegen als auch dem Dank der Dorfgemeinschaft an humedica zuhöre, muss ich darüber nachdenken, wie gesegnet ich bin. Ich musste nie darum bangen wo meine nächste Mahlzeit herkommt, ich durfte lernen und sogar die Universität besuchen und ich musste ganz sicher nicht jeden Tag einen Fluss mit Krokodilen überqueren, um zur Schule zu gelangen.
Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, was es bedeutet fliehen müssen und dann wieder von vorn zu beginnen und ich bin sehr froh, dass ich nicht gleichzeitig Architekt, Träger, Koch und Mutter sein muss. Und ich bin beeindruckt von der Dankbarkeit der Menschen hier. Sie sagen mir, sie wissen gar nicht wie sie mir, als Vertreterin für humedica, ihren Dank ausdrücken können.

„Wärst du aus unserer Kultur würden wir dir einen Mann schenken, aber das geht ja leider nicht. Wenn du willst, gehört dir hier eine Ziege, eine Kuh, ein Kamel…, da du auch das nicht so gut mitnehmen kannst, können wir einfach nur danke sagen. Und wenn du das nächste Mal kommst, dann kannst du bei uns wohnen und brauchst keine Angst vor Überfällen zu haben, denn du bist ab jetzt Teil unserer Familie", erklärt mir Hassan, einer der Anführer.
Ich werde mich jetzt auf den Rückweg begeben, den Fluss zurück auf die andere Seite überqueren und mit dem Auto drei Stunden zu dem Flughafen nach Malindi fahren. Von dort aus fliege ich in die Hauptstadt Nairobi und in ein paar Wochen von dort aus wieder nach Deutschland - in eine andere Welt.
Gedanklich werde ich aber immer wieder diesen Fluss überqueren und mich an Tawakal, Raba und ihre Kinder erinnern. Ich bin dankbar für das, was New Life Home Trust mit der Hilfe von humedica für Rabas Kinder tun konnte und hoffe, dass sie dadurch eine bessere Zukunft erleben dürfen und auch Raba die Chance hat ihren Wunsch zu erfüllen.“
Liebe Freunde und Förderer, ein Leben wie das hier beschriebene, ist für die Meisten wohl kaum vorstellbar – zu überflüssig und sorglos gestaltet sich der Alltag im reichen Westen. Bitte unterstützen Sie daher auch weiterhin unser Engagement für die Menschen, die tagtäglich um ihre Existenz kämpfen müssen. Vielen Dank!
humedica e. V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika"
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren