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HINTERGRUND: Wenn die Erde bebt - Ursachen, Messungen und gefährdete Gebiete

Der Begriff Erdbeben beschreibt jede beliebige Erschütterung der Erdoberfläche. Diesen Erschütterungen können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Beispielsweise entstehen sie durch den Einsturz unterirdischer Hohlräume, stehen im Zusammenhang mit Vulkanen oder sind die Folgen einer Spannungsentladung.

Der Begriff Erdbeben beschreibt jede beliebige Erschütterung der Erdoberfläche. Diesen Erschütterungen können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Beispielsweise entstehen sie durch den Einsturz unterirdischer Hohlräume oder stehen im Zusammenhang mit Vulkanen.

Die stärksten und am häufigsten auftretenden Erschütterungen haben dagegen eine andere Ursache. Sie werden als tektonische Erdbeben bezeichnet und um ihre Entstehung verstehen zu können, muss man zunächst den Aufbau der Erde näher betrachten.

So ist die Erde aufgebaut

Die Erde besteht aus mehreren Schichten. Im tiefsten Erdinneren befindet sich ein fester Kern, der aus Eisen und Nickel besteht. Diesen Kern umgibt eine schätzungsweise 2000 Kilometer dicke Schicht an flüssiger Substanz. Die darum liegende Schicht wird als Erdmantel bezeichnet, besteht überwiegend aus festem Gestein und weist eine Dicke von etwa 2900 Kilometern auf.

Die äußerste und dünnste Schicht des Erdmantels ist die Erdkruste, die ein Mosaik aus verschieden großen Erdplatten darstellt. Diese Plattenanordnung verändert sich aufgrund der im darunter liegenden Erdmantel stattfindenden Strömungen zwar nur wenige Zentimeter pro Jahr, aber die dadurch entstehenden Spannungen haben gewaltige Auswirkungen.

Warum die Erde bebt

Wenn sich die Kontinentalplatten aufeinander zu oder aneinander vorbei bewegen (was ein normales Vorkommnis ist), können diese Bewegungen dazu führen, dass sich die Gesteinsplatten ineinander verhaken oder verkanten. Wird die dabei aufgebaute Spannung zwischen und der Druck der angrenzenden Erdplatten aufeinander zu groß, kommt es zu einer plötzlichen und ruckartigen Gesteinsverschiebung entlang der bereits bestehenden Bruchlinie.

Ist diese Verschiebung von starkem Ausmaß, kommt es zu einem spürbaren Beben der Erdoberfläche. Wenn die Stelle, an der sich die Gesteinsplatten ineinander verhaken, unter Wasser, kann die Entladung der Spannung einen Tsunami zur Folge haben.

Die aufgebaute Spannung entlädt sich und die freigesetzte Energie wird vom Erdbebenherd ausgehend nach allen Richtungen hin durch wellenartige Schwingungen abgestrahlt. Der Ort an der Erdoberfläche, der über diesen Entladungen liegt, wird als Epizentrum des Bebens bezeichnet. Auf diese Weise hat sich ein Erdbeben abgespielt.

Wie die Stärke von Erdbeben gemessen wird

Das heute gängigste Verfahren zur Angabe der Stärke eines Erdbebens ist die Einordnung des Erdbebens auf der sogenannten Richter-Skala. Das gemessene Maß – die Magnitude – beschreibt die am Erdbebenherd festgestellte Schwingungsenergie und wird in Punkten angegeben.

Die Richter-Skala beginnt bei dem Wert null und ist nach oben hin prinzipiell offen. Erdbeben mit einer geringeren Stärke als drei sind für den Menschen generell nicht spürbar. Sichtbare Bewegungen von Gegenständen ergeben sich ab Stärke vier. Ab einem Wert von sechs auf der Richter-Skala spricht man von einem starken Beben.

Die Einteilung auf der Richter-Skala erfolgt in Punkten. Jeder zusätzliche Punkt auf der Skala bedeutet ein zehnmal stärkeres Beben. Ein Beben mit der Stärke zwei lässt die Erde also nicht doppelt so stark erbeben wie eines mit dem Wert eins, sondern zehnmal so heftig.

Warum trifft es manche Länder und Regionen besonders häufig?

Weiß man um die Ursachen von tektonischen Erdbeben, erklärt sich auch das gehäufte Auftreten von Erderschütterungen in bestimmten Regionen unserer Erde. Erdbeben treten besonders häufig und heftig in Ländern auf, die an den Grenzen von driftenden Erdplatten liegen.

Die Karibische Platte, auf der Haiti liegt, nimmt dabei eine besonders gefährdete Stellung ein, da sie gleich an mehrere Erdplatten angrenzt. Von Norden und Osten entstehen Spannungen durch die Nordamerikanische Platte, die große Südamerikaplatte drückt vom Süden. Im Westen sind es die Coca-Platte und Ausläufer der Nazca-Platte, mit denen die Karibische Platte Spannungen aufbaut und regelmäßig durch Erdbeben entlädt.

Auch Chile oder die Türkei, wo erst kürzlich starke Beben die Erde erschütterten, liegen in solch gefährdeten Zonen. Dass diese Länder immer wieder durch Erdbeben erschüttert werden und die Lebensgrundlage der Bevölkerung zerstört wird, tritt demnach leider nicht überraschend auf. Die Situation der Menschen macht es aber leider nicht besser, trotz des Wissens um die Gefahr.

Gerade in Gebieten wie Chile und Haiti ist es daher von großer Wichtigkeit, die Menschen nachhaltig zu unterstützen. In dieser Phase insbesondere beim Wiederaufbau ihrer Häuser, um den kommenden Beben besser strotzen können. Vielen Dank, dass Sie uns dabei unterstützen.

Dieser Artikel enthält Informationen von focus-online, wissen.de, mdr.de, survival4u und dem US-amerikanischen Geologen-Service.