
Massive Unterernährung bedroht vor allem die Kinder in den Überschwemmungsgebieten
Nach der verheerendsten Flutkatastrophe in der Geschichte Pakistans, wächst die Angst vor einer Zunahme der Unterernährung in dem südasiatischen Land. Im Rahmen der Bemühungen, bedürftige Familien mit lebenswichtigen Hilfsleistungen zu erreichen, möchte humedica seine Programme zur Ernährungslage pakistanischer Kinder ausweiten.
Die Überschwemmungen forderten nach offiziellen Angaben mehr als 1.700 Menschenleben und 2.000 Verletzte. Von den rund 21 Millionen Flutopfern sind knapp 8,6 Millionen Kinder. Gegenwärtig befindet sich humedica in der Stadt Sukkur, im Süden des Landes im Einsatz. Dem Hilfsteam begegneten dort zahlreiche Fälle dramatisch unterernährter Kinder. Eines von ihnen wäre beinahe verhungert.

humedica plant, zeitnah in den betroffenen Gebieten ein Programm zur Prävention von Unterernährung einzuführen. Unter Nutzung von mobilen Kliniken und mit einem besonderen Fokus auf Kinder unter fünf Jahren, soll das Team Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente zur Verfügung stellen und Beratungen zum Thema Stillen anbieten.
Diese Schulungen sollen Mütter in den Flutgebieten dazu anhalten, ihre Babys zu stillen, um ihnen über die Muttermilch alle relevanten Nährstoffe für eine grundlegende Versorgung des Kindes zukommen zu lassen.
Schon lange vor der Flut war Mangelernährung ein ernstzunehmendes Problem in Pakistan. Die weit verbreitete Armut im Land führt dazu, dass die Menschen nur Zugang zu minderwertigen Lebensmitteln mit geringem Nährwert haben. Mangelerscheinungserkrankungen oder auch Beeinträchtigungen der kognitiven Entwicklung bei Kindern und verschlechterte Schulleistungen sind die Folge.

Auch bei Erwachsenen verringert der Mangel an Nährstoffen die Leistungsfähigkeit, vor allem bei der Arbeit. Langfristig zeichnen sich durch dieses Problem negative Auswirkungen auf die Produktivität der Wirtschaft Pakistans ab.
Studien zufolge sind 44 Prozent der Kinder in ländlichen Regionen Pakistans kleinwüchsig aufgrund von Unterernährung. Viele von ihnen sterben bereits in jungen Jahren, da sich ihre Körperorgane während der Kindheit nicht vollständig ausbilden können. Daher sind dringend Maßnahmen erforderlich, um Kinder vor den Folgen von Unterernährung zu schützen.
Ein weiteres Gesundheitsrisiko entsteht dadurch, dass viele Mütter weniger oder gar nicht mehr stillen. Sollte die Babynahrung, die als Ersatz zum Einsatz kommt, mit verschmutztem Wasser zubereitet oder unter unhygienischen Bedingungen verabreicht werden, besteht die Gefahr der Entstehung von weiteren Krankheiten.

Um sicherzustellen, dass die Entwicklung tausender von Unterernährung betroffener Kinder in Pakistan nicht nachhaltig beeinträchtigt wird, muss daher die Aufmerksamkeit langfristiger Hilfsleistungen auf Babys und Kleinkinder sowie stillende Mütter gerichtet werden.
Um die Verteilung von Lebensmitteln mit niedrigem Nährwert zu vermeiden, sollten außerdem für die hungernden Flüchtlinge Lebensmittelpakete nach internationalen Hilfsstandards gesammelt werden.
humedica möchte sich auf diesen beschriebenen Wegen im Lande engagieren. Bitte unterstützen Sie unser Engagement mit einer sms und dem Stichwort DOC an die 8 11 90 oder über unser Online-Formular mit einer gezielten Spenden. Selbstverständlich ist das auch auf dem bekannten Wege einer Banküberweisung möglich:
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