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Kasseler Ehepaar unterstützt Hungerhilfe in Äthiopien

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange, Verabschiedungen momentan an der Tagesordnung. Wenn Kinderärztin Dr. Deborah Adelsberger (33) gemeinsam mit ihrem Mann Thomas (33) Kassel in wenigen Tagen verlassen wird, beginnt für beide ein neues Leben in einem Land, das sie nur aus den Nachrichten kennen. Für humedica werden die Adelsbergers nun mindestens sechs Monate an der äthiopisch-somalischen Grenze in einem Flüchtlingscamp arbeiten.

Die Vorbereitungen sind in vollem Gange, Verabschiedungen momentan an der Tagesordnung. Wenn Kinderärztin Dr. Deborah Adelsberger (33) gemeinsam mit ihrem Mann Thomas (33) Kassel in wenigen Tagen verlassen wird, beginnt für beide ein neues Leben in einem Land, das sie nur aus den Nachrichten kennen. Für humedica werden die Adelsbergers nun mindestens sechs Monate an der äthiopisch-somalischen Grenze in einem Flüchtlingscamp arbeiten.

„Wir freuen uns riesig auf diese, durchaus unser Leben verändernde Aufgabe“, sagt ein strahlender Thomas Adelsberger im Gespräch. Während seine Frau als Ärztin primär medizinisch arbeiten wird, übernimmt der ehemalige Produktionsleiter der Firma Pro Dokument gemeinnützige GmbH als Koordinator organisatorische und administrative Aufgaben.

Ziel des jungen Ehepaares ist das Flüchtlingscamp Melkadida im Süden Äthiopiens, unmittelbar an der Grenze zu Somalia gelegen. humedica betreibt in dem Lager, das etwa 40.000 Menschen ein vorübergehendes Zuhause bietet, gleich zwei Gesundheitsstationen. Begonnen hatte der Einsatz am Horn von Afrika für die Organisation bereits im vergangenen Sommer. Rund elf Millionen Menschen waren seinerzeit von der Hungerkatastrophe betroffen, darunter alleine drei Millionen Kinder.

Mit der ersten Hilfslieferung aus Deutschland hatte humedica zunächst rund 30 Tonnen an Nahrungsmitteln und anderen dringend benötigten Gütern per Frachtflug nach Kenia gebracht. Parallel leistete ein Ärzteteam in Äthiopien medizinische Hilfe im Norden des Landes und im weiteren Verlauf dann auch an der somalischen Grenze im Süden. Bis heute hilft humedica mit nachhaltigen Projekten in Kenia, Dschibuti und insbesondere Äthiopien.

„Leider hat sich die Situation für zehntausende Flüchtlinge nur unwesentlich verbessert“, weiß Deborah Adelsberger zu berichten. „An eine Rückkehrin ihre Heimatdörfer ist angesichts der aktuellen Situation kaum zu denken, umso wichtiger ist der medizinische Einsatz von humedica in Melkadida, den wir nun unterstützen dürfen.“

Zur Gesundheitsstation in Melkadida gehören neben verschiedenen Behandlungsräumen, einem kleinen Labor und einem Bettentrakt auch eine Apotheke sowie eine Mutter-Kind-Station. Letztgenannter Bereich wird für die Kinderärztin tägliches Betätigungsfeld sein.

„Die Menschen müssen sich im Lager zwar keine Gedanken mehr über ihre Ernährung machen, weil sie gut versorgt werden, die allgemeinen Lebensbedingungen dort sind allerdings vor allem für ältere Menschen und Kinder sehr schwer“, erklärt Deborah Adelsberger. Und nicht nur die Flüchtlingscamps stehen im Fokus der Hilfe: Auch die in der Region beheimatete Bevölkerung wird ärztlich betreut und mit Medikamenten versorgt.

Neben einer zu leistenden basismedizinischen Betreuung müssen die Helferteams immer auch auf den möglichen Ausbruchs einer Seuche vorbereitet sein, etwa Masern. „Grundsätzlich treffen unsere Ärzte nahezu täglich gerade bei Kindern auf Atemwegs- oder auch Durchfallerkrankungen, hohes Fieber und Patienten mit massiven Hautkrankheiten, was aufgrund der hygienischen Bedingungen im Camp leider durchaus normal ist“, ergänzt Raphael Marcus, für das Projekt verantwortlicher Mitarbeiter in der humedica-Hauptzentrale.

Was aber bringt ein junges Ehepaar dazu, ein sicheres, schönes Leben in Deutschland aufzugeben, um unter herausfordernden Bedingungen fremden Menschen zu helfen? „Uns geht es hier sehr gut, wir haben sehr viel Glück und Segen in unserem Leben erfahren dürfen“, sagt Thomas Adelsberger. „Jetzt möchten wir gerne etwas zurückgeben. Als Christen sind wir außerdem davon überzeugt, dass Gott uns genau dort haben möchte: Einem Ort, an dem wir Menschen in Not zur Seite stehen können.“

Von ihrer christlichen Gemeinde wurden die beiden bereits verabschiedet, nun folgen viele weitere Abschiede. „Das ist natürlich nicht leicht“, gibt Deborah Adelsberger zu. „Aber unsere Familien unterstützen uns, denken an uns und beten für uns.“

Bitte unterstützen Sie unsere Hilfsmaßnahmen am Horn von Afrika mit einer gezielten Spende. Vielen Dank.

humedica e. V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren

Hilfe geht auf sicherem Weg auch per sms: Senden Sie eine Textmitteilung mit Stichwort DOC an die 8 11 90. Von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro direkt in die humedica-Projektarbeit.