
humedica verteilt 3.000 neue Küchensets
Die verfügbaren Ressourcen im äthiopischen Flüchtlingslager Melkadida sind knapp. Die Mittel eben jene zu erwerben nur selten vorhanden. Um den unschuldig in Not und Armut geratenen Menschen des Camps beizustehen, organisiert humedica neben der medizinischen Hilfe auch immer wieder die Verteilung von dringend benötigten Gebrauchsgegenständen.
Die 28-jährige Linda Zimmermann aus Ratingen arbeitet gegenwärtig als Assistenzkoordinatorin in Melkadida und half bei der Vergabe neuer Küchensets.
„Vor dem Tor hat sich eine lange Schlange gebildet und ich fühle die vielen Blicke der Menschen, die auf ihre Registrierung warten, als ich in die große Halle eintrete. Heute ist der dritte Tag, an dem wir im äthiopischen Flüchtlingslager Melkadida Küchensets bestehend aus Töpfen, Tellern, Tassen und Krügen verteilen.

3.000 Familien damit zu versorgen ist aufwändiger, als ich erwartet hatte. Es sind vor allem in farbenfrohe Tücher gehüllte Frauen mit kleinen Kindern, die in extremer Hitze, Wind und Staub auf diese Gegenstände warten, die hier nicht ganz so selbstverständlich sind, wie bei uns in Deutschland.
Nach offiziellen Angaben leben im Moment etwa 43.500 Menschen in mehr als 9.000 Familien in Melkadida. Wir erreichen mit unserer Verteilung also knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Camps. Die Flüchtlinge leben unter harten Bedingungen in ihren Zelten in der Wüste.
Sie sind vollkommen abhängig von externer Hilfe, da angesichts der Abgeschiedenheit des Lagers auch die kleinsten Dinge eine große Herausforderung darstellen.
Es gibt wenig außer Esel, Sand und Sonne. Sauberes Wasser, Grundnahrungsmittel und medizinische Versorgung werden von den äthiopischen Behörden und internationalen Hilfsorganisationen bereitgestellt. Vor knapp zwei Jahren sind die Flüchtlinge hierher gekommen und haben bei ihrer Ankunft bereits eine erste Ausstattung erhalten.
Unter den schwierigen Bedingungen ist die Lebensdauer der Küchenutensilien konsequenterweise nicht besonders lange und viele von ihnen haben keine Teller oder Töpfe mehr. Genau diese Bevölkerung möchte humedica mit den durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland finanzierten Hilfsgütern erreichen.
Schon früh morgens haben wir unsere beiden Geländewagen mit Töpfen, Tellern, Tassen und Krügen beladen und werden im Laufe des Tages noch einige Male Gegenstände nachholen. Für unser Team der humedica-Gesundheitsstation läuft diese Aktion unter einem ganz normalen Arbeitstag, weshalb uns sogenannte incentive workers, also Flüchtlinge die tageweise für uns arbeiten, unterstützen.

Sie können so zusätzliches Einkommen generieren, mit dem sie sich beispielsweise frisches Gemüse auf dem Markt kaufen, was mitten in der Trockenheit ein besonders rares Gut darstellt.
Unsere Helfer sind für die Sicherheit vor der Halle verantwortlich. Sie gleichen die Namen auf unseren Listen mit den Identifikationskarten der Wartenden ab und unterstützen uns beim Zusammenpacken der einzelnen Hilfsgüter.
Leider beschränkt sich unsere Kommunikation auf die drei Wörter, die ich bis jetzt in Somali gelernt habe: Sodowow - Willkommen, Suk - warte, und Whatmasantahai - danke. Nicht gerade viel, doch zum Glück stehen uns auch Übersetzer zur Seite.
Am Ende des Tages bin ich nach dem vielen Schleppen und Heben ziemlich erledigt, freue mich aber auch über die geschaffte Arbeit. Auf dem Weg zurück zu unserem Lager fahren wir an Dutzenden Frauen vorbei, die unsere humedica-Sets auf ihrem Kopf balancieren. Sie winken uns zu und rufen etwas, das ich tatsächlich verstehe: Whatmasantahai!“
Für die Menschen in Melkadida ist Hilfe von außen überlebenswichtig. Bitte unterstützen Sie humedica weiterhin mit einer gezielten Spende und verhelfen Sie den Flüchtlingen in Äthiopien zu besseren Lebensumständen.
humedica e. V.
Stichwort „Hungerhilfe Afrika“
Konto 47 47
BLZ 734 500 00
Sparkasse Kaufbeuren
Auch mit einer kleinen sms können Sie Großes bewirken: Stichwort DOC an die 8 11 90 senden und von den abgebuchten 5 Euro fließen 4,83 Euro unmittelbar in die humedica-Projektarbeit.