
humedica-Flüchtlingshilfe in Idomeni
Mit einem sehr flexiblen Arztmobil versorgt humedica in diesen Tagen im griechischen Idomeni hunderte Vertriebene und Flüchtlinge, die an der Grenze zu Mazedonien aufgehalten werden. Die Situation für etwa 11.000 Menschen, insbesondere Kinder und Senioren, ist mit Worten nicht zu beschreiben, sie ist unwürdig, mit keinem Grundgesetz eines demokratischen Landes vereinbar. Insbesondere die medizinische Hilfe muss ausgebaut werden, zudem zeitnah eine gute, menschliche Lösung für die Betroffenen gefunden werden.
humedica engagiert sich seit mehr als drei Jahren in der aktuellen Flüchtlingskrise, unterhält ein großes Projekt im Libanon und im serbischen Presevo, unterstützt zudem zwei Projekte auf Sardinien. Unabhängig von diesen Missionen hat humedica eine über Jahrzehnte andauernde Erfahrung im Bereich der Hilfe für Flüchtlinge. Die Helfer in den roten Westen wurden über die Jahre mit vielen furchtbaren Situationen konfrontiert und an all den genannten Orten sind die Lebensbedingen schwer, oft sogar kaum zu meistern. Die Erfahrungen in Idomeni aber sprengen alle bisher bekannten Grenzen und Erfahrungen.

„Es ist ein Gebot der Menschlichkeit und der Nächstenliebe, dass wir das schlimme Elend der Menschen in Idomeni eben nicht hinnehmen und entsprechende Bilder in den Nachrichten oder unseren Köpfen einfach wegklicken“, sagt Wolfgang Groß, Mitgründer und Geschäftsführer von humedica. „Wir brauchen einen schnellen Ausbau der Hilfe und möglichst schnell Lösungen.“
Prof. Dr. Gerhard Trabert (Mainz), einer von zwei Ärzte eines insgesamt sechsköpfigen Teams im humedica-Ärztemobil, fasst in seinem täglichen Bericht die dramatische Lage zusammen:
„Wir haben heute wieder über 100 Patienten behandelt. Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal. Viele Kinder haben Infekte, die Schwangeren haben Angst um ihre ungeborenen Kinder, Männer zeigen uns ihre Verletzungen, die sie durch Polizeiaktionen an der Grenze erlitten haben. Vereinzelt kommen Hilfslieferungen, unbeschreibliche Szenen, wenn Menschen in hoffnungslosen Situationen um diese Zuwendungen drängen und kämpfen. Es ist kalt und stürmisch, die Zelte fliegen teilweise davon, Kinder schreien, Frauen sind zutiefst verängstigt, Männer werden apathisch…
Und dann bedankt sich jeder, wirklich jeder Patient mit einem Lächeln für unsere Hilfe. Eine Hilfe, die selbstverständlich ist, und ein Dankeschön, das mich beschämt. Ich schäme mich Europäer zu sein, ich schäme mich für das Unrecht das diesen Menschen gegenüber begangen wird. Diese Menschen brauchen unsere Solidarität, unsere Unterstützung, unsere Hilfe und unser politisches Engagement diese Form des Wegsehens und damit Leid und Tod von Menschen bewusst in Kauf zu nehmen, zu beenden.“
humedica bittet die Menschen in Deutschland um eine gezielte Spende, um die medizinische Hilfe für Flüchtlinge aufrechterhalten und –ausbauen zu können: Bitte helfen Sie jetzt!