
Hilfe, die dem Leiden gerecht wird
Eine bessere Behandlung schwer Kranker und Unterernährter, sichere Geburten und eine bessere Versorgung von Neugeborenen: das bewirkt die Öffnung des neuen Bettentraktes der humedica-Klinik in Kollo. Erschöpft, aber gleichzeitig voller Hoffnung für die Zukunft, berichtet Koordinatorin Simone Winneg von den neuen Möglichkeiten, Patienten nun auch stationär aufzunehmen.
„Wenige Tage ist es her, dass die humedica-Klinik in Kollo den Bettentrakt und die Geburtenstation in Betrieb genommen hat. Während die Krankenschwestern und Hebammen am Wochenende noch etwas über die wenige Arbeit klagten und berichteten, dass sie noch keine Geburt durchführen konnten, hat sich die Lage inzwischen bereits verändert.
Denn inzwischen wurden die ersten zwei Patienten in der Geschichte des Krankenhauses Kollo offiziell stationär aufgenommen. Malaria und die allgegenwärtige Unterernährung waren die Gründe für die stationäre Behandlung.
Die Hungersnot, die weiterhin viele Kinder in die Unterernährung treibt, zieht immer weitere Kreise. Doch mit dem eröffneten Bettentrakt, der großzügigen Unterstützung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, UNICEF und dem Welternährungsprogramm der UN kann humedica diesen Kindern noch besser helfen.
Kompetente Betreuung und spezielle Nahrungsmittelversorgung wird diesen Kindern wieder zurück ins Leben helfen. Eine große Unterstützung ist dabei auch die erfahrene Kinderärztin Dr. Andrea Kranen-Sutter, die seit drei Wochen in Kollo tatkräftig arbeitet und unseren ersten Patienten, den kleinen Mahamdou, in unser Krankenhaus eingewiesen hat.
Mit seinen zwei Monaten ist er viel zu dünn und noch extrem klein. Er wiegt gerade mal 2015 Gramm - ein Gewicht, das in Deutschland bereits die Mehrheit der Neugeborenen übersteigt. Zum Aufpäppeln haben wir ihn in unser Krankenhaus aufgenommen - eine Aktivität, die sich nun mehr und mehr als Alltag erweisen wird.
Denn die Unterernährungsrate steigt und steigt, und Patienten wie Mahamadou sehen wir leider jeden Tag. In der Region um Kollo ist der Prozentsatz von moderat unterernährten Kindern von 8,6 Prozent im vergangenen Jahr, in diesem Jahr auf 14,8 Prozent gestiegen. Statt 0,7 Prozent schwerer Unterernährung sind es dieses Jahr 2,7 Prozent, also eine Steigerung um fast das Vierfache.
Bei diesen traurigen Bildern, die wir in der Klinik zu sehen bekommen und bei denen kein Auge trocken bleibt, ist der einzige Hoffnungsfunke, dass wir mit den neuen Möglichkeiten eine Hilfe bieten können, die diesen Kindern und ihren Problemen gerecht wird.
Nach vielen Wochen intensiver Vorbereitung, Schulungen, Einstellungsgesprächen und Einrichten der Patientenzimmer erfüllt es mich trotz der schrecklichen Umstände und der traurigen Situation doch mit Stolz und Freude, dass nun die ersten Patienten aufgenommen werden konnten.
Nicht nur ich, sondern auch unser Klinikteam steht voll hinter diesen Aktivitäten. Unsere Krankenschwester, die die Tagesschicht übernommen hatte, war völlig begeistert, als erste Mitarbeiterin den Aufnahmebogen für einen Patienten ausfüllen zu dürfen. Ebenso erging es unseren Patienten.
Ich möchte mich erneut, auch im Namen der Patienten und des Klinikteams, bei unserem treuen Unterstützer Alpensolar bedanken, durch dessen Engagement der Bau des Bettentraktes und damit die jetzigen Möglichkeiten erst ermöglicht wurden.
Mit herzlichen Grüßen aus Kollo,
Ihre Simone Winneg“
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