
Ein neues Zuhause für Ana
Schnelle, nachhaltige und umfassende Hilfe für möglichst viele Menschen in Not. Mit diesem Ziel vor Augen leisten die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte von humedica seit Jahren weltweite Not- und Katastrophenhilfe. Obwohl dieses Engagement auf die Unterstützung einer großen Anzahl von Menschen abzielt, begegnen die humedica-Einsatzkräfte im Rahmen ihrer Arbeit immer wieder Schicksalen, wo großflächige Hilfsmaßnahmen nicht greifen und die Situation eine individuelle Zuwendung erfordert. Menschen, die sich aufgrund mangelnder Ressourcen oder äußerer Umstände nicht selbst helfen können. In diesen Fällen tritt die humedica-Einzelfallhilfe in Aktion.
Mehrmals im Jahr realisiert humedica diese besondere Art der Hilfe. Maßnahmen, die mitunter über Leben und Tod entscheiden und immer wieder auch das Leben ganzer Gruppen verbessern. Im Rahmen unseres Einzelfallhilfe-Fragebogens, möchten wir Ihnen die Menschen und ihre Situation hinter den aktuellen humedica-Einzelfallhilfen vorstellen.
Heute lernen Sie die Geschichte von Ana aus Albanien kennen, bei der es nicht nur um sie selbst, sondern auch um das Leben ihrer Familie geht.
Name und Alter:
Ana, 50 Jahre
Projektland:
Albanien
Wie ist die humanitäre Situation im Projektland?
Obwohl Albanien seit Juni 2014 als offizieller Beitrittskandidat der EU fungiert, gehört der Balkanstaat noch immer zu den ärmsten Ländern Europas. Hohe Arbeitslosenzahlen und eine mangelhafte Versorgungslage, spiegeln die schlechte wirtschaftliche Situation wider und stellen große Teile der Bevölkerung vor permanente Herausforderungen. Stundenlange Stromausfälle, fehlende Heizmöglichkeiten und der Mangel an fließendem Wasser sind für viele Menschen Teil einer täglichen bedrückenden Realität und bedeuten vor allem in den Wintermonaten ein Leben an der Belastbarkeitsgrenze.
Besonders schwer gestaltet sich die Situation für die Bevölkerungsgruppe der Roma, die wie andernorts auch in Albanien vermehrt unter gesellschaftlicher Ausgrenzung und Unterdrückung leiden. Nach Angaben von UNICEF ist in 85 Prozent der Roma-Haushalte keine ausreichende Ernährung sichergestellt, 78 Prozent leben unter dem Existenzminimum von 100 Euro im Monat.

Weil diese Umstände kaum Hoffnung auf eine bessere Zukunft wecken, entschließen sich viele junge Albaner zur Emigration in den Westen, wo sie als Flüchtlinge aus einem vermeintlich sicheren Herkunftsland in diesen Tagen so gut wie keine Chance auf Asyl besitzen und häufig desillusioniert in ihr Land zurückkehren müssen.
Zu der großen, sozialen Unsicherheit gesellten sich in den vergangenen Jahren zwei massive Hochwasser, die tausende Menschen zur Flucht aus ihren Häusern zwangen und die albanische Regierung dazu veranlasste, internationale Hilfe zu ersuchen.
Unter welchen Umständen lebte Ana zu Beginn der Einzelfallhilfe?
Die heute 50-jährige Ana lebt mit ihren beiden jüngsten Töchtern in der Kleinstadt Pogradec nahe der mazedonischen Grenze. Mit gerade einmal 36 Euro monatlicher Sozialhilfe als einzigem Einkommen, sieht sich die Familie bitterer Armut ausgesetzt und kann ihr Überleben nur durch Almosen von Freunden und Bekannten sichern.
Schwierige Umstände, die noch vor einem Jahr durch eine grauenhafte Wohnsituation verschlimmert wurden. Die kleine Wohnung, die sich Ana nicht nur mit ihren Töchtern, sondern auch mit ihrer Mutter und Nichte teilte, war vollkommen heruntergekommen und eigentlich unbewohnbar: Den Fenstern fehlten Gläser, die Wände waren verschlissen und die dünnen Holztüren undicht. Ein Ofen oder eine Heizung fehlten komplett, so dass die Familie in den kalten Monaten keine Möglichkeit hatte sich aufzuwärmen und frieren musste.
Durch den lokalen Partner CfN Albanien wurde humedica auf das Schicksal von Ana und ihrer Familie aufmerksam gemacht und entschloss sich, angesichts ihrer prekären Lage einzugreifen und Ana in das Programm für Einzelfallhilfe aufzunehmen.
Wie hilft humedica Ana?

Um die fatalen Lebensumstände von Ana und ihren Töchtern und besonders ihre Wohnsituation zu verbessern, kümmerte sich humedica gemeinsam mit der albanischen Partnerorganisation um die grundlegende Renovierung des Hauses und übernahm alle anfallenden Kosten.
Die Wände wurden neu verputzt, Fenster und Türen ausgetauscht und Stromkabel verlegt. Durch einen neuen Holzofen hat Ana nun die Möglichkeit zu heizen, so dass niemand mehr frieren und kältebedingte Krankheiten fürchten muss. Sogar das einsturzgefährdete Dach des alten Hauses konnte im Zuge der Renovierungen erneuert werden und stellt damit kein Risiko mehr für die Bewohner da.
Schließlich versorgte das Programm der Einzelfallhilfe Ana und ihre Familie mit ausreichend Feuerholz für den neuen Ofen und die Küche wurde mit dringend benötigten Grundnahrungsmitteln ausgestattet.
Wie lebt Ana heute?
Durch die grundlegende Sanierung ihrer Wohnung, haben Ana und ihre Töchter nun ein sicheres Zuhause, das ihnen genügend Schutz bietet, um die kalten Wintermonate unbeschadet zu überstehen. Die Familie lebt nun endlich in einem menschenwürdigen Zuhause und Anas Kinder haben die Möglichkeit in einer geborgenen Umgebung aufzuwachsen.