
Das Training für die Katastrophenhilfe
Im Katastrophenfall ist es immer wieder zu hören: humedica, die schnellste internationale Hilfsorganisation in der Unglücksregion. In Windeseile werden alle Ressourcen mobilisiert, das Einsatzteam zusammengestellt und schon wenige Stunden nach der Katastrophe ist ein Flugzeug mit motivierten und gut vorbereiteten Fachkräften auf dem Weg. Doch wie ist eine solch schnelle Reaktion möglich?
Die Geschwindigkeit und gezielte, professionelle Hilfe durch humedica sind das Ergebnis gebündelter Erfahrung und intensiver Vorbereitung. Denn im Katastrophenfall muss alles stimmen.
Für lange Erklärungen und Diskussionen bleibt keine Zeit. Entscheidungen müssen zeitnah, effizient und zugleich bedacht getroffen werden. Die schnelle, richtige Einschätzung bestimmt im Notfall über Leben und Tod Hunderter, wenn nicht Tausender Menschen.
Das entsprechende Wissen zu Projektmanagement, Katastrophenmedizin und den notwendigen Schritten und Prioritäten im Einsatz bekommen engagierte, angehende Einsatzkräfte im ">humedica-Einsatztraining.
Das erste Training dieses Jahres fand vom 27.April bis zum 3. Mai statt und bereitete rund 30 engagierte Mediziner und Koordinatoren auf einen Einsatz vor. In einem straffen Zeitplan werden notwendige Kompetenzen theoretisch und praktisch vermittelt und aus Freiwilligen werden Helfer mit Fachwissen und Handlungssicherheit.
Einsatzbedingungen: Zelte, Regen und wenig Schlaf
Während dieser anspruchsvollen und intensiven Woche werden Einsatzbedingungen simuliert: Jeder trägt Verantwortung, es gibt kaum eine freie Minute, die Unterkunft in Zelten gehört ebenso dazu wie die Verfügbarkeit nur weniger sanitärer Einrichtungen. Besonders die eine Dusche ist heißbegehrt und meistens besetzt.
Die Teams sind kunterbunt, die Teilnehmer kommen aus allen Ecken Deutschlands und haben spannende Lebensgeschichten und Motivationen im Gepäck. „Wir sind hier alle so unglaublich unterschiedlich“, schreibt die angehende Medienkoordinatorin Stefanie.
„Und dennoch haben wir etwas gemeinsam: wir wollen uns für andere einsetzen, gezielt helfen, sind bereit dafür etwas zu riskieren und unser Leben für eine Zeit auf den Kopf zu stellen. Es ist nun 23:45 Uhr und ich bin sehr müde. Aber ich weiß nicht ob ich morgen früh noch Zeit zum Duschen finde. Jetzt ist die Dusche frei. Also los!
Fazit für heute: Tolle Menschen, tolle Organisation im Camp, interessante Themen und viel viel Nass!“ In der Tat regnet es die gesamte Woche beinahe pausenlos, Bedingungen, die es nicht gerade einfach machen.
Die Praxisübung – Simulation wird zur gefühlten Realität
Maßgeblicher Teil des Trainings sind Praxisübungen, die die Teilnehmer auf den Ernstfall vorbereiten. Der Aufbau einer Gesundheits-Station mit vielen jammernden Patienten lässt die Teams auf ungeahnte Herausforderungen treffen.

Wohin mit der hochschwangeren Patientin? Müssen alle Verletzten registriert werden bevor das Behandeln losgehen kann? Doch schnell kommt alles anders: Evakuierungs-Befehl aus der Hauptzentrale! Nun muss es schnell gehen. Plötzlich fühlt sich der Stress der Übung nach echtem Leben an.
Der Einsatzreportage des Medienkoordinators Sven Cordes entnehmen wir: „Das achtköpfige humedica-Einsatzteam geriet in Bedrängnis und musste das gerade aufgebaute Behandlungszelt schnell wieder aufgeben, da sich anscheinend Rebellen näherten. Aufgrund der sehr undurchsichtigen Lage und der dringlichen Warnung, entschloss sich das Team zur schnellen Evakuierung.
Die Aufbruchsstimmung der Helfer wurde jedoch von den Patienten wahrgenommen und diese versuchten durch massives Aufdrängen mit in die Fahrzeuge zu gelangen.“ Eine Situation, die besonders bei den verantwortlichen Koordinatoren – ganz wie im echten Einsatz – den Pulsschlag anheben lässt.
Nach zahlreichen Vorträgen, herausfordernden Praxisübungen, vielerlei Teamerfahrung und so manchem Konflikt zeigt sich die Trainingswoche ebenso vielfältig wie ihre Teilnehmer. Trotz Anstrengung und Müdigkeit lautet Stefanies Tagebuch-Fazit wenig später: „Es ist 24 Uhr. Der Plan früher schlafen zu gehen ist gescheitert. Aber ich bin fit, weiterhin motiviert und gespannt auf die nächsten Tage.“ Es ist diese Energie, die alle durch die Woche trägt.
Und diese Energie ist es auch, die humedica zu einer der schnellsten internationalen Not- und Katastrophenorganisationen macht. humedica bedankt sich aufs Herzlichste bei allen ehrenamtlichen Einsatzkräften und Teilnehmern des Trainings, nur durch euch ist Hilfe möglich!
Möchten auch Sie uns ">unterstützen? Ebenso wie von ehrenamtlichen Einsatzkräften lebt humedica auch von Spenden. Durch Spenden für den Reisefond können Sie dazu beitragen die medizinischen Teams weiterhin sicher an den Einsatzort und wieder nach Hause zu bringen. Denn wir sind schnell, doch Flügel haben wir keine.
humedica e. V.
Stichwort "Reisefond"
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Videoreportage zur Praxisübung