
Besuch aus allen Teilen Deutschlands bei humedica
Rund 30 Besucher aus Teilen der Bundesrepublik und sogar aus der Schweiz verbrachten die vergangene Woche in Kaufbeuren. Grund ihres Aufenthaltes unter einfachsten Bedingungen in Zelten war das offizielle ">humedica-Einsatztraining, das die potenziellen Einsatzkräfte theoretisch und praktisch auf den Ernstfall vorbereitet, Krisensituationen inklusive.

Der Standort dieser außergewöhnlichen Trainingswoche ist das Gelände der Immanuelgemeinde in der Dessestraße. Nicht selten versammeln sich die Angestellten benachbarter Firmen an ihren Fenstern, um dem ungewöhnlichen, nicht immer lautlosen Treiben zuzuschauen. Eine der Trainingseinheiten sorgt stets für besondere Aufmerksamkeit:
Lautes Schreien ist zu hören, vermeintlich verwundete und auf Hilfe angewiesene Menschen warten nach einer Katastrophe traumatisiert auf Unterstützung. Als ein Einsatzteam mit roten Westen eintrifft, möchte jeder der Betroffenen unmittelbar Hilfe bekommen, es bricht Chaos aus. Verstärkt wird dieses, als von offizieller Stelle ein Anruf mit der Anweisung erfolgt, dass das Team aus Sicherheitsgründen umgehend die betroffene Ortschaft verlassen müsse.
Würde sich das beschriebene Szenario nicht tief in Neugablonz ereignen, man hätte es tatsächlich problemlos in Teile Asiens oder Afrikas verortet. Diese Evakuierungsübung allerdings ist Teil des humedica-Trainings für potenzielle Einsatzkräfte.
Und Übungen wie diese haben nichts mit Spaß zu tun, sondern sind ernsthafte Erprobungen des Ernstfalls, wie einer der drei Trainingsleiter, Christian Freischlad, erklärt: „Natürlich sind wir von der Einsatzrealität immer noch relativ weit weg, die lässt sich schlicht und ergreifend nicht vollumfänglich simulieren; unsere theoretischen und praktischen Übungen sind dennoch eine immens wichtige Vorbereitung, weil sie sich an internationalen Standards und unseren Erfahrungen orientieren.“
Und so führt das sechstägige Training die Teilnehmer nicht nur in die Gablonzer Wälder, wo auch einige ehrenamtliche einheimische Mitarbeiter für eine gelungene Umsetzung aller Manöver sorgen, auch elementare theoretische Einheiten in den Räumlichkeiten der Immanuel-Gemeinde oder unter freiem Himmel müssen erfolgreich bewältigt werden.
Wie führe ich Buch in einem Einsatz? Wie baue ich eine Basisgesundheitsstation auf? Wie funktioniert Tropenmedizin? Wie sind die Vereinten Nationen aufgebaut und welche Rolle spielen UN-Einrichtungen überhaupt für humedica? Warum ist Sensibilität in der interkulturellen Kommunikation wichtig? Wie gehe ich mit Medien im Einsatz um?
Ebenso wie die Teilnehmer kommen die beteiligten Referenten längst nicht nur aus dem Hause humedica, sondern aus unterschiedlichen Zusammenhängen und Regionen. „Es ist ein wesentliches Merkmal unserer Einsatztrainings, dass wir hervorragende Referenten haben und somit auch ein hohes Niveau bereits in der Vorbereitung garantieren können“, schiebt Christian Freischlad nach.

„In einer knappen Woche sind die Teilnehmer wahrscheinlich mehrfach an ihre Grenzen gelangt und entsprechend müde, sie sind aber auch sehr gut präpariert für einen Einsatz. Dafür sorgen auch unsere Workshopverantwortlichen, die in ihrem Bereich alle hervorragende Praxiserfahrungen haben.“
Noch scheint Müdigkeit für die Gäste aus allen Teilen der Republik aber keine entscheidende Rolle zu spielen, darauf lässt jedenfalls das Statement von Teilnehmerin Alexandra Vlantos schließen: „Ich lerne spannende Menschen kennen, die ähnlich denken und fühlen wie ich. Wir sind mit interessanten Trainingsinhalten konfrontiert und befinden uns in einer der schönsten Regionen Deutschlands; diese positiven Umstände sind mehr als eine bloße Kompensation für alle Anstrengung.“
Bis zu vier dieser Einsatztrainings bietet humedica jährlich an und trifft damit auf große Nachfrage, wie Christian Freischlad bestätigt: „Die Trainingswochen sind sehr schnell ausgebucht. In diesem Jahr haben wir im Juli und im September noch Termine, aber im Grunde nur noch im September freie Plätze.“
Gefragt sind dabei nicht nur Teilnehmer aus allen medizinischen Berufen, sondern auch Menschen mit anderen Professionen, die im Einsatz als Koordinatoren fungieren. „Wir freuen uns riesig über jeden Einzelnen, der unsere Arbeit als Einsatzkraft persönlich unterstützen möchte“, sagt humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß. „Als Organisation mit bayerischer Identität und starker Verwurzelung im Allgäu ist die Freude besonders groß, wenn sich Menschen aus unserer Heimat finden, die Einsätze absolvieren möchten.“
Wenn auch Sie Interesse an einem Einsatz und dem vorher obligatorischen Training haben, erfahren Sie auf ">dieser Seite mehr über die Konditionen und Inhalte.