Sie ist froh, dass sie mit dem Leben davongekommen sind. Fatima* sitzt mit ihren beiden Kindern in einem provisorischen Zelt irgendwo in einem Flüchtlingscamp im Norden Äthiopiens. Sie stammt aus einem Dorf in der Provinz Afar – ganz in der Nähe der Grenze zur Nachbarregion Tigray. Doch von ihrem Zuhause ist nichts mehr übrig, seit eines Tages Milizen kamen und alles zerstörten. Viele der Menschen, die ihr lieb waren, sind tot.

Mehr als zwei Jahre tobte ein Krieg in Tigray und den beiden benachbarten Regionen Afar und Amhara. Es ging um die Unabhängigkeit von der Regierung in Addis Abeba. Schätzungen zufolge kamen mehr als 500.000 Menschen ums Leben. Und doch bekam kaum jemand bei uns in Deutschland etwas davon mit. Der Zugang zur Krisenregion war streng abgeschottet – selbst Hilfsgütertransporte wurden nicht durchgelassen – dabei hätten die Menschen diese so nötig gehabt. Viele starben an Hunger, weil sie wegen der Kampfhandlungen ihre Felder nicht bestellen konnten.

Fatima und ihren Kindern gelang die Flucht – so wie etwa zwei Millionen anderen Menschen auch. Sie kamen in einem Flüchtlingscamp unter – einem von vielen, die sich rings um das Krisengebiet ziehen – bis hinüber in den benachbarten Sudan. Hier hat die Familie seitdem ein Dach über dem Kopf – wenn auch ein provisorisches. Um die medizinische Versorgung kümmert sich humedica. Die hygienischen Bedingungen sind schlecht. Außerdem kämpfen viele Menschen mit den Folgen von Unterernährung.

humedica untersucht die Geflüchteten in provisorischen Zelten. Foto: Daniel Reiter

Fatima hofft, mit ihren Kindern möglichst bald wieder zurück nach Hause zu können. Wann dieser Wunsch aber in Erfüllung gehen wird, steht noch in den Sternen. Trotz Friedensvertrags kommt es in der Region immer wieder zu Kampfhandlungen. Und selbst wenn diese aufhören würden: Die Not wird erst einmal andauern. Häuser, Schulen und Krankenstationen wurden zerstört und müssen wieder aufgebaut werden. Und auch bis die erste Ernte wieder eingefahren werden kann, dauert es noch einige Zeit.

Mit Ihrer Spende befähigen Sie uns, Fatima und all den anderen Menschen in den Flüchtlingscamps Nordäthiopiens medizinisch zu versorgen. Herzlichen Dank.

Die Palmyrapalme ist eine der am weitesten verbreiteten Palmenarten der Welt. Auch auf Sri Lanka kommt sie bis auf Höhen von 770 Meter häufig vor. Viele Dächer dort sind mit Palmyrablättern gedeckt. Doch es gibt noch viel mehr, was man mit dieser Palme tun kann. Existenzen sichern zum Beispiel.

Foto: Josh Feitelson

Etwa die von Kathvitha. Sie erzieht ihren Sohn allein – kümmert sich außerdem um ihre beiden Nichten. Kein einfaches Unterfangen in einem Land, in dem alles teurer wird. Sri Lanka erlebt derzeit die heftigste Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Die Preise für Lebensmittel haben sich in den letzten Monaten fast verdoppelt, die Inflation lag zuletzt bei rund 50 Prozent – eine der höchsten weltweit. Viele Menschen können sich dringend benötigte Medikamente nicht mehr leisten – auch Strom oder Benzin sind unerschwinglich und oft rationiert. Etwa ein Drittel der Familien ist von Hunger bedroht.

Auch für Kathvitha ist es schwer, den Lebensunterhalt für ihre Familie zu erwirtschaften. Dass sie eine Perspektive hat, dafür haben die Palmyrapalmen gesorgt – und humedica.

Kathvitha wurde Teil eines Qualifizierungsprogramms. Dank der Unterstützung von humedica lernte sie, wie sie aus der Palmyrapalme verschiedene saisonale Produkte wie Säfte, Fruchtpüree oder Palmyrazucker erzeugt und verkauft. Auch Baumaterialien und Schmuck kann sie aus der Pflanze herstellen. Die Maschinen dafür erhielt Kathvitha dank großzügiger Unterstützung von humedica. Die Geschäfte laufen gut – so gut zumindest, dass sie ihre Familie ernähren und vorsichtig über Expansion nachdenken kann.

Insgesamt 200 Familien haben an dem Qualifizierungsprogramm teilgenommen. Weitere ähnliche Kurse sind in Vorbereitung – nicht nur in ihrem Heimatort, sondern überall auf der Insel.

Nach dem schweren Erdbeben im Süden der Türkei plant die Kaufbeurer Hilfsorganisation humedica ein Einsatzteam zu entsenden. Dieses soll zunächst die Situation im Katastrophengebiet sondieren und weitere Hilfe vorbereiten. Bei dem schweren Erdbeben der Stärke 7,9 sind am Montagmorgen über 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Unzählige wurden verletzt oder verloren ihr Obdach. Die türkische Regierung in Ankara hat um Unterstützung gebeten.

„Wir wollen heute noch unsere Einsatzkräfte alarmieren und hoffen dann, so bald als möglich im Katastrophengebiet helfen zu können“, erklärt humedica-Vorstand Johannes Peter. „Ziel des Teams ist es, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Die Lage vor Ort ist unübersichtlich. Ein Wintersturm behindert die Rettungsarbeiten.“

Das Erdbeben hatte Montag früh die Menschen im Süden der Türkei aus dem Schlaf gerissen. Erst nach und nach werden die genauen Opferzahlen und Folgen der Katastrophe deutlich. „Neben medizinischer Hilfe brauchen die Menschen in einer solchen Situation in der Regel Hilfsgüter wie Lebensmittel oder Decken“, weiß Peter.

„Das Besondere an ‚Geschenk mit Herz‘ ist diese unglaubliche Dynamik“, Roswitha Bahner-Gutsche ist voll dabei, wenn sie von „ihrer“ Aktion spricht. Sie leitet die Weihnachtspäckchenaktion von humedica seit vielen Jahren und weiß: „Geschenk mit Herz bringt alle zusammen.“

Jung und Alt, Unternehmen und Privatpersonen, Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene, die Menschen hier in Deutschland und die Kinder in Osteuropa und Übersee. Einfach jeder ist bei der Weihnachtspäckchenaktion von ­humedica mit Freude dabei. 2022 wird „Geschenk mit Herz“ 20 Jahre alt. „Es ist unglaublich, welche Energien die Aktion freisetzt. Jeder möchte ein Teil davon sein und Kinder in Not glücklich machen“, ist Bahner-Gutsche begeistert.

Deshalb ist „Geschenk mit Herz“ auch so erfolgreich. Zwischen 70.000 und 85.000 Weihnachtspäckchen packen die Menschen in Bayern jedes Jahr. Diese werden dann in Kaufbeuren kontrolliert und anschließend per LKW nach Osteuropa transportiert. „Wie viele Menschen tatsächlich daran beteiligt sind, dass wir am Ende strahlende Kinderaugen sehen können, ist kaum abzuschätzen“, freut sich Bahner-Gutsche. „Es dürften Hunderttausende sein, vom Schulhausmeister über Unternehmen bis hin zu unzähligen privaten Initiativen. Einen großen Anteil unter den Päckchenpackern machen Kindergärten und Schulklassen aus. Viele Lehrer und Erzieher bauen das Thema Solidarität mit Ärmeren in den Unterricht ein und packen gemeinsam mit den Kindern Weihnachtspäckchen. Das Thema passt sehr gut zu St. Martin“, weiß Bahner-Gutsche.

Dabei war „Geschenk mit Herz“ nicht immer so groß. „Wir haben vor 20 Jahren im Umkreis unseres Standortes Kaufbeuren begonnen“, erinnert sich humedica-Lagerleiter Hermann Schäffler an die Anfänge und erzählt weiter: „Damals waren es rund 900 Päckchen, die hier in der Stadt und den umliegenden Gemeinden gepackt wurden.“ Erst als ein paar Jahre später Sternstunden e. V. als Partner dazu kam und der Bayerische Rundfunk zunächst mit Radio Bayern 3, später mit Bayern 2 Medienpartner wurde, nahm die Aktion richtig an Fahrt auf. Die meisten „Geschenke mit Herz“ wurden im Jahr 2014 gepackt. Damals waren es mehr als 93.000.

Die Päckchen werden nochmal liebevoll kontrolliert, bevor sie an die Kinder geliefert werden.

Jedes einzelne gepackte Geschenk wird in der humedica-Lagerhalle noch einmal angeschaut. Deshalb ist es wichtig, dass Deckel und Paket jeweils extra beklebt sind und das Päckchen nur mit einem Gummiband verschlossen ist. Die Kontrolle sei notwendig, damit die Päckchen ungefähr gleichwertig sind, erklärt Bahner-Gutsche. „Man stelle sich vor, zwei Kinder machen miteinander ihre Geschenke auf. Eines ist prall gefüllt mit teuren Spielsachen, im anderen sind nur ein paar wenige Kleinigkeiten. Wie würden Sie sich als das Kind mit dem zweiten Geschenk fühlen?“ Die „Geschenk mit Herz“-Koordinatorin verweist auf die Packliste: „Dadurch, dass wir in der Packliste vorgeben, welche Dinge ins Päckchen gehören, wollen wir solche Ungleichheiten verhindern. Gleichzeitig haben die Päckchenpacker trotz der Liste noch immer genügend Freiräume, um ein individuelles Geschenk zu gestalten.“

Die Kontrolle ist aber auch für etwas anderes gut. „Einmal habe ich eine Krankenkassenkarte aus einem Päckchen gefischt“, erinnert sich Bahner-Gutsche. „Ein Kind hatte sie bewusst, aber ohne Wissen der Mutter, ins Päckchen gepackt. Es habe dafür sorgen wollen, dass sich das Kind, welches das Paket erhält, auch eine gute medizinische Versorgung leisten könne.“ Über eine Kontaktaufnahme mit der Krankenkasse habe man die Karte schließlich zurückgeben können. Aber auch Autoschlüssel und andere Dinge, die aus Versehen ins Päckchen gerutscht seien, habe man laut Bahner-Gutsche schon gefunden.

Paul Sandor Photography

„Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre ‚Geschenk mit Herz‘ gar nicht möglich. Jedes Jahr nach St. Martin stehen sie in der humedica-Lagerhalle und kontrollieren Päckchen“, berichtet die Aktionsleiterin. Auch bei den meisten Sammelstellen, bei denen Päckchen überall in Bayern abgegeben werden können, sind Ehrenamtliche die treibende Kraft. Und die LKW, die die Päckchen von den Sammelstellen in die humedica-Zentrale in Kaufbeuren transportieren, werden ebenfalls ehrenamtlich gesteuert. „Viele dieser Fahrer nehmen sich extra Urlaub und freuen sich das ganze Jahr auf die Fahrten“, verrät Bahner-Gutsche. „Oft bringen die Kinder die von ihnen gepackten Geschenke persönlich zum LKW und schicken sie damit quasi auf die Reise zu einem anderen Kind.“ „Geschenk mit Herz“ verbindet eben.

Etwas Besonderes geplant ist zum 20-jährigen Jubiläum der Aktion nicht. „Wie immer stehen die Kinder im Mittelpunkt“, erzählt Bahner-Gutsche. „Die strahlenden Kinderaugen am Anfang und am Ende der Aktion sehen zu können, ist für uns Fest genug. Wir hoffen für die nächsten 20 Jahre.”

Katastrophe ohne Ende – warum unsere Hilfe für die Flutopfer von Pakistan jetzt wichtiger ist, denn je

„Das Wasser war überall. Alles wurde zerstört“, berichtet Menno*. Sie und ihre Familie haben alles verloren. „Das Haus ist nicht mehr bewohnbar, das Vieh tot. Wir haben kein Einkommen mehr. Wovon sollen wir leben?“ fragt sie.

Menno lebt im Süden Pakistans – dort wo im Sommer die heftigsten Monsunregenfälle seit Jahrzehnten nieder gingen. Ein Drittel Pakistans wurde dabei überflutet. Über 1.300 Menschen starben, Unzählige verloren ihre Existenz. Insgesamt waren 33 Millionen Menschen von den Folgen der Überflutungen betroffen – die Hälfte davon Kinder.

„Es hat lange gedauert, bis jemand kam, um uns zu helfen“, berichtet Menno. „Wir mussten hungern – einen Tag fanden wir etwas zu essen – am nächsten wieder nicht. Am meisten setzt das den Kindern zu.“

Einen Tag gibt es etwas zu essen, den nächsten nicht. Das ist für Kinder besonders gefährlich.

Über den lokalen Partner „Pak Mission Society“ (PMS) war humedica schnell vor Ort. Dank der Unterstützung unserer Spender konnten wir Menno und viele andere Menschen im Land mit Lebensmitteln und weiteren Dingen versorgen, die ihnen das Überleben sicherten.

Doch auch jetzt, mehrere Monate nach der Katastrophe, ist die Lage für viele Betroffene aussichtslos. Menno hat Angst. „Wir leben noch immer in Zelten. Das Wasser fließt nur langsam ab und es ist feucht“, erklärt sie. „Wir haben keinen Ort, an dem es sauber ist.“   

„Oft ist es so, dass für die Betroffenen auf eine Katastrophe eine weitere folgt, die viel länger andauert“, weiss Steffi Gentner, erfahrene Einsatzkraft und bei humedica für die Koordinierung der Projekte zuständig. „Das Wasser und auch die mediale Aufmerksamkeit sind deutlich zurück gegangen, doch die Probleme der betroffenen Menschen bleiben groß. Sie müssen sich alles wieder aufbauen – das Haus, aber auch die restliche Existenz.“ Bei Menno haben die Fluten mit dem Vieh auch die wichtigste Einnahmequelle der Familie weggespült.

Das Wasser ist zurückgegangen. Doch jetzt sehen sich die Menschen in Pakistan mit zerstörter Infrastruktur konfrontiert.

Hinzu kommt, dass die Fluten in Pakistan auch große Teile der Infrastruktur zerstört haben. „Viele Krankenhäuser sind beschädigt und nicht einsatzbereit. Und das zu einem Zeitpunkt, zu dem Krankheiten wie Cholera drohen“, erklärt humedica Pakistan-Experte Klaus Haas. „Das Wasser kann nur sehr langsam abfließen. Zusammen mit Fäkalien bildet sie eine gefährliche Mischung.“

„Die Hilfsbereitschaft unmittelbar nach Katastrophen ist oft groß“, freut sich Steffi Gentner. „Oft ist es aber so, dass Katastrophen auch sehr schnell wieder aus dem öffentlichen Blickfeld verschwinden. Die Aufgabe von humedica ist es deshalb, die Menschen vor Ort, die nach wie vor unsere Hilfe brauchen, nicht allein zu lassen.“

Dafür sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Durch eine regelmäßige Spende befähigen Sie uns, auch langfristig an der Seite von Menschen in Not zu stehen. Herzlichen Dank.

*Name geändert

Zur Schule gehen zu können, bedeutet Hoffnung für die Kinder aus Sangou. Das kleine Dorf liegt im Nordwesten Benins (Westafrika) in der Nähe des großen Nationalparks Pendjari. Die Menschen dort sind fast alle Landwirte, Platz für Agrarflächen ist jedoch kaum vorhanden. Die örtliche Schule kann den Kindern neue Perspektiven eröffnen. Damit das gelingt, will humedica helfen, sie auszubauen.

Früher wohnten die Familien aus dem Dorf auf dem Gebiet des Pendjari-Parks, doch als es in den 1950er Jahren zum Nationalpark erklärt wurde, wurden sie von dort vertrieben. Jetzt leben sie in Sangou, das zwischen dem Pendjari-Park und der Atakora-Bergkette eingekeilt liegt. Ihnen ist klar, dass ihre Kinder keine Zukunftsaussichten in Sangou haben: Schließlich reicht der Platz nicht, damit alle als Landwirte das enge Gebiet bewirtschaften. Andere Berufsmöglichkeiten gibt es kaum in der Region. Zusätzlich bedroht der Klimawandel immer stärker das Überleben der Dorfbewohner, denn der Boden wird immer trockener und versteppt.

Wenn der Schulbesuch eine gesicherte Mahlzeit bedeutet

Die Schule des Dorfes bietet jungen Menschen die Perspektive, auch andere Berufe zu ergreifen. Doch bislang war ein Schulbesuch für alle nicht möglich. Ein Grund: Die Kinder konnten dort nicht verpflegt werden. Die Eltern verbrachten den Tag aber auf dem Feld, welches oft zu weit weg war, um zum Mittagessen nach Hause zurückzukehren. Da ist es einfacher und einträglicher, wenn die Kinder auf dem Feld arbeiten und die Familie dort gemeinsam isst.

Dank der Hilfe durch humedica konnte ein Schulgarten errichtet werden. Dieser wirkt gleich doppelt: „Ich habe durch das Projekt gelernt, Gemüse anzubauen“, erklärt Lisha* stolz und ergänzt: „Das Gemüse, das wir im Schulgarten selbst anbauen, essen wir später selbst . Es ist sehr lecker.“

„Seit wir den Schulgarten haben, melden sich deutlich mehr Kinder in der Schule an“, bestätigt auch Schuldirektor Abdou Moumouni Sourcanéni und ergänzt: „Die Kinderbetreuung wurde ausgeweitet. Der Verbleib der Kinder in der Schule und ihre Ergebnisse verbessern sich.“ Es gibt aber noch viel zu tun: Ein weiterer Brunnen ist für die Verpflegung der Kinder und den Schulgarten notwendig. Außerdem soll eine Mensa gebaut werden, in der die Kinder gemeinsam essen können. Noch müssen dafür ein paar Tische auf dem Schulgelände herhalten.

Doch der Schulgarten schafft auch Hoffnung für die Zukunft: In dem Garten lernen die Kinder, was hier auch unter widrigsten Bedingungen wächst und wie sie es am besten bewirtschaften – und zwar ohne immer mehr Pestizide und Dünger einsetzen zu müssen. Dieses Wissen geben sie auch an die Eltern weiter.

Zu wenig Platz für den Schulerfolg

Auf 380 Schülerinnen und Schüler kommen in Sangou vier staatlich finanzierte Lehrer. Das bedeutet knapp 100 Kinder unterschiedlichen Alters pro Lehrkraft. Schwierige Bedingungen, um Wissen zu vermitteln. Die Dorfgemeinschaft investiert deshalb gemeinsam, um zwei zusätzliche Lehrkräfte zu bezahlen. Der noch fehlende Betrag wird durch humedica finanziert. Trotzdem reicht die Anzahl der Lehrkräfte aufgrund der konstant steigenden Schülerzahl nicht aus.

Außerdem fehlen zwei Klassenräume, Spiel- und Sportplätze, aber auch Bücher und andere Lehrmaterialien. Sourcanéni träumt von der „Schaffung eines vollständig ausgestatteten Computerraumes“. Durch humedica-Spendengelder soll noch ein Gebäudekomplex mit den benötigten Räumlichkeiten entstehen.

Bildung im Zentrum: Davon profitiert das ganze Dorf

Neben Kindern profitieren auch Eltern von dem Projekt, denn es werden Alphabetisierungskurse für Erwachsene angeboten. „Wenn die Eltern ebenfalls lesen und schreiben können, sind sie in der Lage, ihre Kinder zu unterstützen. Je besser sie in der Schule sind, desto besser sind ihre Zukunftschancen“, weiß der Direktor. Ihm ist aber auch bewusst: „Ohne Spenden aus Deutschland ist diese Zukunft in Gefahr. Wir brauchen das Schulgebäude, die Lehrer und den Brunnen, um die Kinder auf das, was sie erwartet vorzubereiten.“ Er appelliert deshalb: „Bitte spenden Sie für die Kinder in Sangou.“

„Ich möchte Ärztin werden“, sagt Aya. „Nicht um reich zu werden. Nur weil ich Menschen wie uns helfen möchte. Menschen, die arm sind und sich keine ärztliche Versorgung leisten können.“ Aya ist 15 Jahre alt und stammt aus Syrien.

Seit 2015 lebt sie in einer informellen Zeltsiedlung im Westen des Libanons – nahe der Grenze ihres Heimatlands – aus dem ihre Familie wegen des Bürgerkrieges geflohen ist. „Um zur Schule zu gehen, mache ich Bastelarbeiten und Armbänder und verkaufe sie“, sagt sie. „Denn meine Eltern können sich meine Schulausbildung nicht leisten. In den letzten Jahren reichte es gerade für das Nötigste“, sagt Aya.

Und es wird immer knapper. Denn der Libanon durchlebt die größte Wirtschaftskrise seiner Geschichte. Die Inflation lag 2021 bei über 150 Prozent. Einfache Dinge wie Brot sind manchmal nicht zu bekommen und wenn, dann bilden sich lange Schlangen vor den Geschäften und schnell ist alles ausverkauft. Mancherorts gibt es sogar einen regelrechten Schwarzmarkt für Nahrungsmittel.

Fast jeder zweite Libanese hat nicht ausreichend zu essen. Erst Corona und dann der Krieg in der Ukraine – beide Faktoren wirken sich beschleunigend auf den wirtschaftlichen Niedergang des Libanons aus. 80 Prozent der libanesischen Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze – auch die Familie von Aya.

Viele Menschen im Libanon können sich kaum etwas zu essen leisten – geschweige denn medizinische Versorgung.

Krank zu werden, kann sie sich nicht leisten. Ihre Familie auch nicht. Das Gesundheitssystem stand vor der Krise schon nicht jedem offen. Jetzt ist es oftmals unmöglich, eine medizinische Behandlung in den meist privaten Gesundheitszentren zu bekommen. humedica-Ärzte arbeiten deshalb in den Kliniken mit und bieten dort kostenlose Behandlungen an – für Geflüchtete wie Aya, aber auch immer mehr Libanesen, die die hohen Gebühren nicht aufbringen können. Schon die Fahrt aus den oft abgelegenen Dörfern dorthin ist für viele schlicht unerschwinglich. humedica ersetzt ihnen deshalb auch die Transportkosten.

Ein Klinikbus tourt darüber hinaus regelmäßig durch die informellen Zeltsiedlungen im Bekaa-Tal. Er hat das Ziel, die Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Lagern zu verhindern. Das Team kümmert sich aber auch um die Psyche. Viele der Geflüchteten haben Schreckliches erlebt – im Krieg, auf der Flucht oder im Camp selbst. Die Armut setzt vielen zu – und dass die Wirtschaftskrise ihre Situation noch aussichtsloser macht. Zurück in die Heimat können viele Syrer noch nicht. Aber auch im Libanon fehlt ihnen zunehmend die Grundlage zum Leben. Demnächst werden es die Ärzteteams wohl immer häufiger mit den Folgen von Mangelernährung zu tun haben. Bereits jetzt bieten die Mitarbeiter Ernährungsberatung in den Gesundheitszentren an. Doch oft sind die Menschen einfach nur froh, sich überhaupt ernähren zu können.

humedica zahlt die Transportkosten ins Krankenhaus, die viele nicht alleine bezahlen könnten.

Bitte helfen Sie uns, den Menschen im Libanon zu helfen. Bitte spenden Sie für Kinder wie Aya.

Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 6,1 im Grenzgebiet von Afghanistan und Pakistan sagt die Kaufbeurer Hilfsorganisation humedica unmittelbare Hilfe für die Betroffenen zu. Über 1.000 Menschen kamen in Folge der Erdstöße von Dienstagabend ums Leben – Unzählige wurden verletzt oder verloren ihr Obdach. Die de-facto Regierung in Kabul hat Hilfsorganisationen um Unterstützung gebeten.

„Viele Menschen haben durch das Beben alles verloren. Wir werden sie mit dem unterstützen, was sie zum Überleben brauchen, beispielsweise mit Wasser, Lebensmitteln und Hygieneartikeln, aber auch Medikamenten“, erklärt Andreas Dürr. Er ist bei humedica für Hilfsprojekte in Afghanistan zuständig.

„Wir haben den Vorteil, schnell vor Ort Hilfe leisten zu können. Unsere Partnerorganisation AREA führt in der Nähe der Katastrophenregion andere Hilfsprojekte durch. Dadurch sind die Wege nicht weit“, ergänzt Dürr.

humedica wird die Hilfe vor Ort zunächst finanziell unterstützen. „Wir stehen aber in ständigem Kontakt mit den Hilfskräften vor Ort und sind jederzeit bereit, flexibel zu reagieren, sollte sich die Lage verändern.“